7 Momente aus 7 TagenSchwäche als Stärke

Der Wochenrückblick.

Jacinda Ardern galt vielen Menschen – besonders den Frauen meiner Generation – als großes Vorbild: Die Neuseeländerin war die jüngste Premierministerin der Welt, brachte während ihrer Amtszeit ihre Tochter zur Welt, besuchte mit Baby die UN-Vollversammlung und manövrierte ihr Land beispielhaft durch die Pandemie. Sie vereinte auf beeindruckende Weise Politik und Humanität, Taffheit und Empathie, Hand und Herz, Karriere und Kind. Jetzt hat sie überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Sie habe „nicht mehr genügend im Tank“, um der Aufgabe vollumfänglich gerecht zu werden. Aber schmälert dieses Eingestehen von Schwäche nun ihre Vorbildrolle? Ganz im Gegenteil! Ardern klammert sich nicht an ihr Amt, sondern sie erweist sich mit diesem Schritt als zugleich verantwortungsvoll und menschlich – und sie erinnert uns alle daran, dass das Zeigen der eigenen Verletzlichkeit vor allem eines ist: ein Zeichen von Stärke. Sie wird Neuseeland und der Weltpolitik sehr fehlen.

1 | Berlin I. Der Bundestag hat einstimmig die Massaker an den Jesiden als Völkermord anerkannt. 2014 hatte die Terrormiliz Islamischer Staat den Nordwesten des Iraks überfallen und mindestens 5000 Jesiden getötet sowie Tausende verschleppt und versklavt.

2 | Mubende. Der Ebola-Ausbruch im ostafrikanischen Uganda ist vom dortigen Gesundheitsministerium und der WHO offiziell für beendet erklärt worden. WHO-Generaldirektor Ghebreyesus lobte das Land für seinen Einsatz gegen das Virus: „Uganda hat gezeigt, dass Ebola besiegt werden kann, wenn das gesamte System zusammenarbeitet.“

3 | Tel Aviv. Zehntausende protestieren in Israel gegen eine von der Netanjahu-Regierung geplante Justizreform. Diese sieht unter anderem vor, dass eine Mehrheit im Parlament Gesetze verabschieden kann, auch wenn sie nach Ansicht des Höchsten Gerichts gegen das Grundgesetz verstoßen. Zudem könnte Netanjahu auf diese Weise einer Verurteilung wegen Korruption entgehen.

4 | Berlin II. Der Bundestag hat sich mit der schwerwiegenden neuroimmunologischen Erkrankung Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS) befasst und den Antrag für eine bessere Gesundheits- sowie Therapieversorgung, Aufklärung und Anerkennung beschlossen. In Deutschland leiden etwa 250000 Menschen an dem Syndrom, das zu extremer Erschöpfung, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche führt. Durch die Corona-Pandemie hat sich diese Zahl nahezu verdoppelt.

5 | Québec. Medienberichten zufolge liegt eine weitere Beschwerde wegen Übergriffigkeit gegen den Kurienkardinal Marc Ouellet vor. Die Vorwürfe sollen „weitaus schwerwiegender“ sein als die bereits bekannten Anschuldigungen. Laut einem Schreiben an die Betroffene habe Papst Franziskus eine Voruntersuchung durchführen lassen und nach deren Abschluss entschieden, das Verfahren nicht aufrechtzuerhalten.

6 | Peking. Millionen Chinesen haben nach dem traditionellen Mondkalender das neue Jahr des Hasen begrüßt. Nach der Aufhebung der Coronamaßnahmen konnten die Familien erstmals seit drei Jahren wieder zum Feiern zusammenkommen. Wir wünschen Tù nián kuàilè!

7 | Berlin III. Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey hat die Shoah-Überlebende Margot Friedländer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. „In bewundernswerter Weise gibt sie Zeugnis von ihrem Leben, von der Verfolgung, vom Schicksal ihrer Familie und vom Holocaust“, so Giffey.

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