Sri Lanka: Verbrennung von Corona-TotenSeuchenschutz oder doch reine Schikane?

Protestler nannten die Zwangsverbrennung eine „diskriminierende und medizinisch unnötige Praxis“.

In Sri Lanka haben Christen und Muslime gefordert, dass an Covid-19 Verstorbene nicht mehr verbrannt werden müssen. Die Regierung hatte dies im Frühjahr vergangenen Jahres angeordnet – selbst wenn nur vermutet wurde, dass Covid-19 die Todesursache war. Dahinter stand die Sorge, dass Angehörige sich etwa beim Abschied am offenen Sarg anstecken könnten.

Die Protestler nannten die Zwangsverbrennung eine „diskriminierende und medizinisch unnötige Praxis“. Christlich und islamisch ist traditionell die Erdbestattung vorgesehen. Laut Weltgesundheitsorganisation ist dies auch bei Corona-Toten grundsätzlich möglich. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt lediglich, etwa auf rituelle Waschungen und Einbalsamierung zu verzichten. Die Bestatter sollen Schutzkleidung tragen.

Die Regierung in Sri Lanka hatte die Zwangsverbrennungen auf Betreiben buddhistischer Mönche angeordnet. In ihrer Religion ist es üblich, Verstorbene einzuäschern. In dem mehrheitlich buddhistischen Land werden Muslime und Christen immer wieder von radikalen Buddhisten schikaniert.

Anzeige: Meine Hoffnung übersteigt alle Grenzen. Ein Gespräch über Leben und Glauben. Von Philippa Rath und Burkhard Hose

Der CiG-Newsletter

Ja, ich möchte den kostenlosen CiG-Newsletter abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch den Verlag Herder ein. Den Newsletter oder die E-Mail-Werbung kann ich jederzeit abbestellen.
Ich bin einverstanden, dass mein personenbezogenes Nutzungsverhalten in Newsletter und E-Mail-Werbung erfasst und ausgewertet wird, um die Inhalte besser auf meine Interessen auszurichten. Über einen Link in Newsletter oder E-Mail kann ich diese Funktion jederzeit ausschalten. Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.