Erfahrungsbericht zu ausländischen Fachkräften"Für beide Seiten die richtige Entscheidung"

Wie eine pädagogische Fachkraft aus Spanien ihren Arbeitsplatz in einer hessischen Kita fand, schildert die Leiterin Jeannette Neumann.

© Stadt Mühlheim

Unsere Einrichtung öffnete im Januar 2019 und bietet Platz für 75 Kinder. Branchen- und regionstypisch mussten wir von Beginn an lernen, mit Personalmangel umzugehen. Unter diesen Vorzeichen unternahm die Stadt Mühlheim den richtigen Schritt und trat mit Helmeca (ein Unternehmen, das sich auf die Vermittlung pädagogischer Fachkräfte aus Spanien spezialisiert hat, Anm. d. Red.) in Verbindung. In Spanien betreut eine Fachkraft ca. 25 Kinder, wobei ein Betreuungskonzept mit Vorschulcharakter gelebt wird und aus diesem Grund schwer mit den Konzepten hiesiger Kitas zu vergleichen ist. Wir konnten Luis Martinez (30) mittels eines Kennenlernvideos vorab begegnen. Er erwarb vor seiner Ankunft in Mühlheim nach einem Deutschkurs das Zertifikat B1. Zu seinen Referenzen zählt auch ein Masterabschluss in Sonderpädagogik, den er in Spanien erwarb.

Reibungsloser Einstieg

Luis Martinez hat sich schnell bei uns eingelebt. Seine offene Art machte ihn rasch zu einem wertvollen Mitglied unseres Teams. Beobachtete er zu Beginn noch viel, um sich mit den Kindern und dem Tagesablauf vertraut zu machen, knüpfte er dank seiner Sprachfähigkeiten schnell Kontakt zu den Mädchen und Jungen und wurde zu einem beliebten Spielpartner. Es fiel ihm leicht, sich in unseren Kita-Alltag zu integrieren. Natürlich war eine intensive Begleitung durch eine Patin erforderlich, doch seine Fragen konnte er von Beginn an gut artikulieren. Wenn ihm vereinzelt die Worte fehlten, half uns eine Übersetzungs-App. Sein wertschätzender Umgang mit den Kindern bereicherte unser Team und es war schnell klar, dass wir ihn fest anstellen wollten. Durch seine zusätzliche Qualifikation konnte er sein Anerkennungsjahr in neun Monaten absolvieren, üblicherweise sind es zwölf bis 15 Monate. Er entschied sich, bei uns zu arbeiten, was das gesamte Team sehr freute.
Dass es bei uns so gut funktioniert hat, ist nicht selbstverständlich. Manche spanischen Fachkräfte beherrschen die deutsche Sprache noch nicht so gut und man startet mit zahlreichen Kommunikationsproblemen in die gemeinsame Zeit. Auch die Umstellung auf die hiesige pädagogische Arbeit mit Kindern fiel manchen spanischen Fachkräften laut Einrichtungsleitungen aus meinem Umfeld schwer. Wir hatten großes Glück und ich möchte betonen, dass es perspektivisch eine gute und für alle Seiten richtige Entscheidung war.

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