Vielen Kindern fällt es schwer, eine Begrüßung zum Ausdruck zu bringen. Entgegen der Erwartung vieler Erwachsener müssen Kinder keine Begrüßungsetikette aufweisen. Sie finden ihren eigenen Weg, Kontakt aufzubauen und werden sich früher oder später ganz selbstverständlich die kulturell üblichen Begrüßungsformen aneignen. Sie beobachten diese bei den Personen in ihrem nahen Umfeld und ahmen den Kuss, die „Winkehand“ oder das „Hallo“ einfach nach.
Jedes Kind hat seine täglichen Ankommens- und Begrüßungsrituale im Kindergarten. Der erste Kontakt findet oft mittels eines Übergangsobjekts oder Spielzeugs aus der Kita statt. In vielen Einrichtungen ist der Morgenkreis der erste Punkt im Tagesablauf, an dem sich alle Kinder und Fachkräfte bewusst wahrnehmen und zusammenkommen. Begrüßungslieder können den ersten Ankommensgruß ergänzen und führen Kinder spielerisch an das Begrüßen heran.
Gestaltung von Begrüßungsliedern in der Kita
- Viele Begrüßungslieder benennen alle Gruppenmitglieder einzeln und vermitteln dem Kind: „Ich sehe dich und freue mich, dass du da bist!“. Wenn Sie ein solches Lied einsetzen, achten Sie darauf, dass alle Kinder an die Reihe kommen und keines vergessen wird.
- Vor allem jungen Kindern helfen Fotokarten zur Ergänzung eines Begrüßungsliedes. Sie erkennen sich selbst und die anderen Kinder der Gruppe darauf wieder.
- Abwesende Kinder (zum Beispiel durch Krankheit oder Urlaub) können im Rahmen eines Begrüßungsliedes auch auftauchen und das aktuelle Gruppengefüge sichtbar machen.
- Für die täglich wiederkehrende Begrüßung eignen sich Lieder mit einfacher Melodie- und Textstruktur. Kindern gefällt bei solchen Ritualen Einfachheit, Wiederholung und Verlässlichkeit.
- Wenn die Kindergruppe signalisiert, dass sie von einem Begrüßungslied gelangweilt ist, können Sie mit Ihnen ins Gespräch gehen: Sollen wir das Lied verändern, indem wir zum Beispiel Bewegungen hinzufügen oder variieren? Möchtet ihr gerne Musikinstrumente einsetzen? Oder sollen wir vielleicht ein neues Lied heraussuchen?