Ihre PostLeserbriefe

Dürftigkeit

Zur Bildnachricht „Immer im Hintergrund“ (CIG Nr. 44, S. 1)

Gleich auf der ersten Seite der letzten Ausgabe bin ich an der Skulptur Angels Unawares hängengeblieben. Ich kenne sie nicht aus eigener Anschauung. Aber so, wie sie zu sehen ist, löst sie in mir skeptische Reflexe aus: Flüchtlingsfiguren aus verschiedenen historischen Kontexten, alle fast aufdringlich realistisch und klischeehaft. Der Heilige Geist schwebt über ihnen – was will uns das sagen? Derartige Bronzefiguren stehen inzwischen in jeder Kleinstadt herum. In Rom ist alles monumentaler, also sind es 140 auf einmal. Einst haben dort Michelangelo und Bernini Visionen des Menschlichen und des Heiligen gestaltet. Ich will hoffen, dass die künstlerische Dürftigkeit des „Menschenclusters“ mitten im Vatikan nicht auf eine befremdliche ästhetische und spirituelle Anspruchslosigkeit im Herzen der Kirche hindeutet.

Michael Tocha, Villingen-Schwennigen

Friedlich

Zum Kommentar „Neu zusammenfinden“ (CIG Nr. 43, S. 3)

Im Zusammenhang mit dem „Marsch für das Leben“ erwähnen Sie „Leute, ... mit denen man sich besser nicht gemein macht“. Ich habe schon viele Male in Berlin am „Marsch für das Leben“ teilgenommen. Immer habe ich die Teilnehmer dort ausnahmslos als friedlich erlebt. Jedes einzelne Mal wurde die Veranstaltung aber aggressiv gestört durch Trillerpfeifen, Gebrüll, hämische Sprechchöre, Hass, Obszönitäten, Farbbeutel, Blockaden, bis hin zu physischer Gewalt.

Monika Diessel, Osnabrück

Mut machend

Zum Allerheiligen-Beitrag „Es lohnt sich, Christus im Blick zu haben“ (CIG Nr. 44, S. 3)

Der Text von Pater Philipp Meyer hat mir Mut gemacht, weiter zu suchen, zu fragen, zu hoffen – und zu glauben wagen. Danke!

Mechthild Vogt, per E-Mail

Vergänglich

Zum Allerseelen-Beitrag „Endlich leben“ (CIG Nr. 44, S. 5)

Was Andreas R. Batlogg an Einsichten über das Leben und Sterben darlegt, hat mich sehr bewegt. Es ist schmerzlich, die eigene Endlichkeit und Vergänglichkeit auch nur zu erahnen, wenn alles eines Tages zu Ende geht. Die Spannung zwischen meiner schmerzlichen Ahnung und der befreienden Verheißung Jesu, dass wir bei ihm leben werden, kann ich nur in einer unerschütterlichen Hoffnung aushalten.

Klaus Beurle, Würzburg

Brücke

Zum Artikel „Lieblingsbuch“ (CIG Nr. 43, S. 8)

Mir sind die Psalmen im Gottesdienst eine wertvolle Bereicherung, nicht nur, weil sie eine Brücke ins Beten des Alten Bundes schlagen, sondern weil sie persönliches Glaubenszeugnis und meist intimer Einblick in das Glaubensleben des Beters sind. Die Psalmen zeigen auf, dass ich wirklich alles vor Gott hinlegen kann und dass solches Gebet einen Wandel im Beter herbeiführt. Fast in jedem Psalm erfährt der Beter Trost und kann den Rucksack seiner Not, wie auch seine Freude oder sein Staunen vor dem Höchsten ablegen. Ich empfinde oft, als könnte mich der Antwortpsalm ein Stück weit ins sich anschließende Evangelium, wortwörtlich, tragen – gesungen natürlich umso mehr.

Andreas Götze, Dresden

Widerspruch

Zum Zeitgang „Liebe will ich, keine Opfer“ (CIG Nr. 42, S. 3)

Nach Lk 22,24 sagt Jesus: „Vater! Wenn du willst, führ diesen Becher an mir vorrüber. Jedoch nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe.“ Als Laien-Frau widerspreche ich deshalb dem Theologen. Dies ist nur ein Beispiel von mehreren, wonach sich Jesus dem Willen des Vaters unterordnet und sein gott-menschliches Leben ganz dem Vater anheimgibt.

Elisabeth Klausmann, Stuttgart

CIG-Beiträge gegen die Kreuzestheologie eines „Sühneopfers“ kommentieren Leserbriefe durchweg zustimmend. Kritische Stimmen finden sich kaum. Meine Bedenken, ausgedrückt im Zitat eines Theologen von Rang: „Nie ist im biblischen Zeugnis Gott das Objekt der Versöhnung. Nie heißt es von Gott, dass er durch das Blut Jesu Christi versöhnt werde. Gott ist immer das Subjekt der Versöhnung. Er versöhnt die Menschen mit sich.“ (Emil Brunner)

Walter Classen, Köln


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