7 Momente aus 7 TagenKirchenfrei

Der Wochenrückblick.

Ökumenischer Rat der Kirchen, Synodalversammlung – es geht gerade viel um Kirche, auch in unserer Berichterstattung. Das lässt sich nicht vermeiden. Wir haben schließlich eine Chronistenpflicht, also die Aufgabe, all das journalistisch zu begleiten und einzuordnen. Aber damit wir nicht vergessen, dass Kirche immer höchstens das Zweitwichtigste ist, kommen hier sieben komplett kirchenfreie Momente (was freilich nicht bedeutet, dass dabei nicht doch Gott mit im Bunde wäre).

1 | Mainz. Das Land Rheinland-Pfalz hat Menschen geehrt, die nach der Flutkatastrophe im letzten Jahr ins Ahrtal gefahren sind und einfach anpackten. Ausdrücklich genannt wurden dabei Helferinnen und Helfer, die das privat gemacht haben, die also keiner Hilfsorganisation angehören. Barmherzige Samariter von heute – es gibt sie!

2 | Berlin. Hilfe brauchen auch dauerhaft wohnungslose Menschen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat daran erinnert, dass in Deutschland mehr als 300000 Menschen kein Dach über dem Kopf haben. „Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Menschen im Abseits unserer Gesellschaft in Not und Elend leben, ohne Chance auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde“, sagte er.

3 | Köln. Passend dazu: Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer rät den politisch Verantwortlichen, das Bemühen um soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen. „Ungleichheit zerstört Gesellschaften“, erklärte Heitmeyer im Deutschlandfunk.

4 | Bremen. Ungleichheit entsteht auch in anderen Zusammenhängen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen kritisiert die Schließung von Bankfilialen. Leider denken viele Verantwortliche gar nicht von den Bedürfnissen der Kunden her, heißt es. Online-Banking etwa sei gerade für ältere Menschen oft keine Alternative. Sie müssten weiter auch „analog“ am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.

5 | Venedig. Mit der überraschenden Verleihung des Goldenen Löwen an den Dokumentarfilm All the Beauty and the Bloodshed („All die Schönheit und das Blutvergießen“) hat das große Filmfestival einmal mehr gezeigt, dass Kino oft auch politisch ist. Ausgezeichnet wurde ein Film, der sich mit der Opioid-Krise in den USA beschäftigt: dass dort also süchtig machende Schmerzmittel zu leichtfertig verschrieben werden. Es braucht einfach Aktivisten, wie in diesem Fall die Künstlerin Nan Goldin, die sich ein Thema, einen Missstand zu eigen machen und dagegen vorgehen.

6 | Nairobi. In Kenia ist William Ruto als neuer Präsident vereidigt worden. Wird er dem geschundenen ostafrikanischen Land eine Hoffnungsperspektive eröffnen können? „Selbst Kritiker räumen ein, dass er charismatisch, fleißig und voller neuer Ideen ist“, schreibt Declan Walsh, Afrika-Korrespondent der New York Times, zuversichtlich. Doch Rutos Amtsantritt ist belastet: vor allem von persönlichen Vorwürfen hinsichtlich seiner Rolle bei den Unruhen in Kenia 2007. Genauso hat er mit dem westlichen Dauerklischee zu kämpfen, wonach „die Afrikaner“ es ohnehin nicht selbst hinbekommen.

7 | Freiburg. Wenn überall so viel Krise herrscht, hilft neben Optimismus nur noch Humor. Der SC Freiburg hat nach einem Unentschieden am vergangenen Spieltag die Tabellenführung in der Bundesliga verloren und rangiert „nur“ noch auf Platz zwei. Stürmer Michael Gregoritsch erklärte dazu: „Wir müssen überlegen, ob da nicht bald ein Trainerwechsel her muss.“

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