7 Momente aus 7 TagenFreiheiten

Der Wochenrückblick.

Manche Freiheiten vermisst man erst, wenn man sie verloren hat. Im kleinen Maßstab merke ich das gerade am auslaufenden 9-Euro-Ticket. Den ganzen Sommer lang war es für mich selbstverständlich, in wartende Busse und Straßenbahnen zu springen, ohne vorher am Automaten lange auszurechnen, ob ich jetzt Kurz- oder Langstrecke fahre. Am Wochenende konnte man bei spontanen Ausflügen mit dem Zug das Umland erkunden, ohne vorher eine ganz bestimmte Verbindung zu buchen, die man dann erwischen musste.

Dass das jetzt von einem Tag auf den anderen plötzlich vorbei sein soll, kommt mir unglaublich vor. Und macht mich nachdenklich …Wie viele Freiheiten nehme ich inzwischen gar nicht mehr wahr, weil ich mich so daran gewöhnt habe? Und welche alltäglichen Ärgernisse und Probleme könnten auf einen Schlag gelöst werden, wenn man sich nur mal traute, etwas Neues auszuprobieren?

1 | Moskau I. Je länger der Krieg gegen die Ukraine andauert, umso stärker wird die Meinungsfreiheit in Russland beschnitten. Jetzt steht der Abgeordnete Konstantin Jankauskas vor Gericht, weil er in den Sozialen Medien ein Friedensgebet von Papst Franziskus geteilt hat. Ein solches Gebet „diskreditiere“ die Armee, so die Anklage – eine entlarvende Einschätzung.

2 | Gelsenkirchen. Deutsche Gerichte beschäftigen sich währenddessen mit einer Klage der AfD gegen den katholischen Pfarrer Markus Pottbäcker und den evangelischen Superintendenten Heiner Montanus. Die beiden sollen Anfang April durch anhaltendes Glockengeläut eine Wahlkampfveranstaltung gestört haben. Pfarrer Pottbäcker wies jede Schuld von sich. „Dass seit dem 13. Jahrhundert jeden Tag um 12 die Glocken läuten, um an die Geburt Jesu Christi zu erinnern, sollten doch gerade die selbst ernannten Retter des Abendlandes wissen“, sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.

3 | L’Aquila. Nimmt sich Papst Franziskus die Freiheit, sein Amt niederzulegen? Gerüchte um mögliche Rücktrittspläne wurden befeuert, als der Papst die italienische Stadt L’Aquila besuchte. Hier ruhen die Gebeine Coelestins V., der Ende des 13. Jahrhunderts als erster Papst zurücktrat. Auch Papst Benedikt XVI. besuchte die Stadt, bevor er seinen Rücktrittsentschluss bekannt gab.

4 | Vatikan I. Die erste Phase der Weltsynode zur Synodalität ist beendet. Alle Gläubigen waren aufgerufen, Sorgen, Wünsche und Visionen für die Kirche einzureichen. Jetzt sollen die zahlreichen Einsendungen gesichtet und ausgewertet werden.

5 | Vatikan II. Zu einer Kardinalsversammlung wurden mehrere umstrittene Kardinäle eingeladen, denen unter anderem Amtsmissbrauch und Vertuschung vorgeworfen wird. Einer war vor gut zwei Jahren von seinem Amt enthoben worden. Ob er wieder als Kardinal eingesetzt wurde, bleibt unklar, die Versammlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

6 | Königswinter. Inzwischen gehören weniger als die Hälfte der Deutschen einer der großen Kirchen an. Zum ersten Mal waren auch die christlichen Bestattungen in der Minderheit. Das teilt der Verein Aeternitas mit.

7 | Moskau II. Der ehemalige Staatspräsident der Sowjetunion Michail Gorbatschow ist verstorben. Mit seinen Reformen öffnete er die russische Gesellschaft und ebnete den Weg für ein freies Europa, hieß es im Deutschlandfunk. Zuletzt musste er miterleben, wie sich sein Land wieder in einen Krieg stürzte.

 

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