EditorialBewusstsein

Künstliche Intelligenz geht Christen etwas an!

Wer die Gegenwart als Christ betrachtet, kam an dieser Meldung aus der letzten Woche nicht vorbei. Blake Lemoine, ein Mitarbeiter des Internetgiganten Google, ging an die Öffentlichkeit, weil er sich von seinem Arbeitgeber kaltgestellt sieht. Tatsächlich wollen die Verantwortlichen nicht, dass der Ingenieur über die Schlussfolgerungen plaudert, die er aus einem Projekt gezogen hat. Lemoine sollte eine spracherzeugende künstliche Intelligenz (KI) testen. Dazu unterhielt er sich lange mit ihr. Aufgrund der scheinbar sehr reflektierten Antworten stand für den KI-Fachmann irgendwann fest: Wir haben etwas Lebendiges geschaffen, das Netzwerk hat ein Bewusstsein entwickelt.

Warum das ein Thema für einen Christen der Gegenwart ist? Weil wir die KI nicht allein den Ingenieuren überlassen dürfen (so wie etwa auch die Wirtschaft nicht nur den Ökonomen)! Würde hier „neues Leben“ geschaffen – oder auch „bloß“ unser Dasein entschlüsselt –, hätte das weitreichende Folgen für unser Menschen- und Gottesbild. Doch Lemoine hat sich wohl wirklich verstiegen. Was er zu erkennen meint, können wir (noch?) nicht. Das Geheimnis bleibt. Die Demut auch?

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