Leserbriefe

Gedenkfeier für Hans Küng

Sie hatten zu Recht kritisiert, dass bei der Trauerfeier für Hans Küng im April kein Bischof anwesend war (vgl. CIG Nr. 17, S. 2). Jetzt,Anfang September, fand in der Luzerner Jesuitenkirche eine Gedenkfeier für den großen Theologen statt. Bemerkenswert dabei fand ich, dass der Basler Bischof Felix Gmür eine Gedenkrede hielt und der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst das Totengebet gesprochen hat. Ein gutes Zeichen!

Pfarrer Norbert Dilger, Rangendingen

Kopf und Herz ansprechen

Die Pandemie hat den Abwärtstrend beim Gottesdienstbesuch beschleunigt, beklagen Sie zu Recht im Beitrag „LongCovid für die Kirche“ (CIG Nr. 35, S. 2). Ein wichtiger Grund für den Rückgang wird merkwürdigerweise nicht erwähnt: der von Corona unabhängige Priestermangel, verbunden mit dem dadurch bedingten Rückzug der Kirche aus der Fläche. Genau deshalb wird ja die Präsenzteilnahme am Gottesdienst – jedenfalls für ältere und alte Leute immer schwieriger.

Warum der Papst und die Bischöfe hier durch die Weihe von Viri probati nicht wenigstens ein bisschen Abhilfe schaffen, teilen Sie den Gläubigen nicht mit. Von den weiteren sinnvollen Schritten – Aufhebung der Zölibatsvorschrift, Weihe von Frauen – gar nicht zu reden… Ist also die sonntägliche Eucharistiefeier nach offizieller Ansicht womöglich doch nicht das Entscheidende für das Leben der Christen?

Prof. Engelbert Plassmann, Bochum

In dem Artikel wird eine grundlegende Anfrage an unsere Gottesdienste gestellt. Dazu merke ich an: Ein Gottesdienst darf nicht nur den Kopf erreichen, sondern muss auch ins Herz treffen. Er müsste das Geheimnis des Göttlichen erfahrbar machen.

Hans-Karl Seeger, Billerbeck

Alter Ritus, neue Musik?

Der Kommentar „Mit der Waffe vor Gott?“ (CIG Nr. 35, S. 2) über Proteste gegen den christlich geprägten Großen Zapfenstreich erinnert mich an eine Begegnung mit einer „Pax Christi“-Anhängerin. Vor einigen Jahren kam ich auf einer kirchlichen Veranstaltung zufällig neben einer mir bis dahin unbekannten Frau zu sitzen. Schnell outete sie sich als militante Pazifistin. Ich war betroffen ob ihrer Kompromisslosigkeit. Die Frage, wie es heute in Nordafrika aussähe, wenn sich das ehemals christliche Kernland – Heimat von Perpetua, Tertullian und Augustinus – miltärisch dem islamischen Eroberungssturm entgegengestellt hätte, verkniff ich mir. Seither begegne ich „Pax Christi“ mit großer Skepsis.

Dr. Hubert Bohr, Wallerfangen

Dass den aus Afghanistan zurückkehrenden Soldatinnen und Soldaten persönlich Dank ausgesprochen werden muss, auch wenn ihr Einsatz insgesamt nicht positiv zu würdigen ist, sei nicht bestritten. Aber die Forderung von „Pax Christi“, dabei die Opfer dieses Einsatzes auf allen Seiten nicht zu verschweigen, ist auf jeden Fall berechtigt und zu berücksichtigen. Man müsste für so eine Feier wohl eine ganz neue Form finden. Der Große Zapfenstreich scheint mir doch eher in Richtung einer bedenkenlosen, eher glorifizierenden „Absegnung“ des Geschehenen zu laufen. Er ist aus der Zeit gefallen.

Reinhard Haubenthaler, Markt Schwaben

Obwohl ich selbst „Pax Christi“-Mitglied bin, bin ich gegen eine Abschaffung des Großen Zapfenstreichs. Herausgenommen werden sollte jedoch der inzwischen unpassende Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“. Man sollte ihn durch eine Melodie ersetzen, die mit einem Friedensgedanken verknüpft ist und den Wunsch beinhaltet, nicht zur Waffe greifen zu müssen.

Dietmar Urban, Schwabach

Politik der Askese

Sicherlich wurden im Triell viele der wichtigen Themen und Probleme nicht angesprochen (vgl. CIG Nr. 36, S. 2), die angegangen werden müssen. Bei Askese geht es bestimmt ein Stück weit um Einschränkung und (Konsum-)Verzicht. Mindestens genauso relevant scheint mir aber die (ursprüngliche) Bedeutung von Askese im Sinne von Streben, Übung, Selbstschulung zu sein. Veränderung ist schwierig, weil wir aus unseren Gewohnheiten ausbrechen, neue Wege einschlagen und einüben müssen.

Norbert Müsch, Rees

Sonntagsunruhe

Sie schreiben von einem „Angriff auf den Sonntag“ (CIG Nr. 33, S. 2) durch die CSU. Der Angriff begann bereits 1994 mit dem neuen Arbeitszeitgesetz. Brachte man früher nur den Stress und die Müdigkeit der Arbeitswoche mit nach Hause, bringt man jetzt auch noch die Arbeit mit. Sie macht weder Halt vor den Kindern noch vor dem Sonntag.

Simeon Reininger, Lingen

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