Ein Anruf bei: Andreas Falow, deutscher Priester auf Mallorca„Viele fliegen extra für die Hochzeit hierher“

Kommen derzeit mehr Leute als sonst zum deutschen Pfarrer auf Mallorca?

CHRIST IN DER GEGENWART: Pfarrer Falow, wie sieht es gerade aus mit dem Tourismus auf Mallorca?

Andreas Falow: Es kommen wieder mehr deutsche Urlauber und seit ein paar Tagen auch englische Touristen. Fast 80 Prozent der Hotels haben geöffnet. Der Tourismus ist hier die wichtigste Einnahmequelle. Alle haben durchgeatmet, als die „frohe Botschaft“ kam, dass Deutschland und England die Insel nicht mehr als Hochrisikogebiet einstufen.

Kommen derzeit mehr Leute als sonst zu Ihnen?

Es gibt zwei Entwicklungen: Die einen wollen möglichst viel „Party machen“, als wollten sie jetzt etwas nachholen. Andererseits gibt es die, die Stille und Rückzug vom Trubel neu für sich entdeckt haben. In unserer Kirche im Badeort El Arenal, wo der Massentourismus ist, gibt es ein gesteigertes Interesse an Spiritualität.

Was ist Ihr Lieblingsort auf Mallorca?

Das ist Lluc, ein Marienheiligtum im Nordwesten der Insel. Dort gehen auch viele Mallorquiner hin, wenn sie vom Lärm in der Hauptstadt Palma abschalten wollen. Lluc ist der wichtigste spirituelle Ort hier. Außerdem gibt es viele Einsiedeleien, in denen früher Eremiten gewohnt haben. Wer auf Mallorca religiöse Momente sucht, kann dort fündig werden.

Ist man im Urlaub eher ansprechbar auf geistliche Themen?

Auf einige hier trifft das zu. Sie suchen geistliche Erbauung und Antworten auf Fragen, die sie sich vorher nicht gestellt haben. Das liegt daran, dass sie mehr Zeit zum Nachdenken haben.

Was sind Ihre pastoralen Schwerpunkte als Inselpfarrer?

Dazu gehören Hochzeiten und Taufen, wobei die nicht unbedingt mit Urlaubern zu tun haben. Viele kommen extra dafür auf die Insel, etwa aus Deutschland, Spanien, Italien oder Oman. Die mieten sich für die Feier dann eine Finca auf dem Land. Nächste Woche habe ich eine Trauung mit Amerikanern, die fliegen aus Kalifornien ein.

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