GehirnforschungDer Preis des Glaubens

Würden Sie gegen ein paar Euro Belohnung sagen, dass Orange Ihre Lieblingsfarbe ist, obwohl das gar nicht stimmt? Oder dass für Sie der Uranus der beste aller Planeten ist, auch wenn Sie insgeheim den Merkur viel besser finden? In der amerikanischen Fernsehsendung „Brain Games“ (Gehirn-Spiele) wurde dieser Versuch in der Jerusalemer Altstadt gemacht. Fast alle Teilnehmenden waren bereit, für umgerechnet fünfzig Euro ihr Lieblingstier, ihren Lieblingsplaneten oder ihre Lieblingsfarbe zu ändern.

Nach diesen einfachen Fragen wurde es dann persönlich. Der Moderator Jason Silva fragte: „Glauben Sie an Gott?“, und dann: „Ändern Sie Ihre Meinung für fünfzig Euro?“ Doch selbst für dreihundert Euro wollten auch Atheisten nicht aussprechen, dass sie an Gott glaubten. Eine gläubige Jüdin stellte gleich klar, dass sie für kein Geld der Welt ihren Glauben verleugnen würde. Die Teilnehmenden erklärten einstimmig, dass es etwas vollkommen anderes sei, bei „materiellen“ Dingen eine gekaufte Meinung zu vertreten als bei „spirituellen“ Themen.

Silva erklärt den deutlichen Unterschied mit dem Aufbau des menschlichen Gehirns. Bei Fragen, die Gott betreffen, wird eine andere Gehirnregion aktiviert, die stärker mit Emotionen und den eigenen Moralvorstellungen verbunden ist. Wie gut, dass man echten Glauben auch in Zeiten, in denen die Kirche Millionen für die Öffentlichkeitsarbeit ausgibt, nicht kaufen kann.

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