KlimaschutzEin grüner Deal für Afrika

Wir vergeben eine riesige Chance“, befürchtet Entwicklungsminister Gerd Müller, wenn es weiterhin keinen EU-Kommissar für Afrika gibt. Man müsse „begreifen, dass wir in einem globalen Dorf leben, wo alles mit allem zusammenhängt. Ob wir die Erderwärmung stoppen können, entscheidet sich maßgeblich in Afrika“. Dort haben derzeit 600 Millionen Menschen keinen Stromzugang. Dieser Bedarf kann nicht über Kohleenergie gedeckt werden, weil das zusätzliche Kohlenstoffdioxid nicht in Europa eingespart werden könne. „Die Antwort muss ein ehrgeiziges Investitionsprogramm der EU für den Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika sein“, fordert Müller. Der Green-Deal, nach dem Europa bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freisetzen soll, ist für den CSU-Politiker nicht weitreichend genug. Er wirke „nur nach innen. Er muss dringend um eine Afrika-Komponente ergänzt werden.“

Ähnliche Probleme sieht Müller in der Corona-Bekämpfungsstrategie der Europäischen Kommission. „Wo ist das europäische Pandemie- und Erholungs-Programm für die unmittelbare Nachbarschaft in Afrika oder Nahost?“, fragt er. Es gehe „kein einziger zusätzlicher Cent in die Bekämpfung der Corona-Krise in Entwicklungsländern. Wurde überhaupt verstanden, dass die Pandemie weltweit oder gar nicht besiegt werden kann?“ Afrika ist besonders stark von den Folgen der Pandemie getroffen, die eine „dramatische Hunger- und Wirtschaftskrise ausgelöst“ hat. Die Versorgung mit Nahrung, Hilfsgütern und Medikamenten ist in vielen Ländern nicht mehr sichergestellt. „Das führt dazu, dass in diesem Jahr 400000 Menschen zusätzlich an Malaria, Aids und anderen Erkrankungen sterben könnten, weil es keine Medikamente gibt.“ Das passiere auch in der „europäischen Nachbarschaft“: „Dutzende Länder stehen kurz vor dem Staatsbankrott. Wie Tunesien oder der schwer getroffene Libanon. Das heißt: kein Geld für Ärzte oder Polizisten.“

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