TürkeiSie sind Muslime, fühlen aber als Christen

Nicht wenige Muslime in der Türkei stammen von christlichen Familien ab und stoßen bei der Erforschung ihrer Herkunft und kulturellen Identität auf die wahren Wurzeln. Die Betroffenen entdecken über die Ahnen „ihr“ Christentum wieder. Darauf hat die „Initiative Christlicher Orient“ bei ihrer Jahrestagung in Salzburg aufmerksam gemacht. Angeblich gibt es allein in der Türkei bis zu einer Million dieser sogenannten Kryptochristen.

Beim Völkermord an den Armeniern und weiteren Christen im Osmanischen Reich 1915 wurden nicht wenige aus diesen Bevölkerungsgruppen – vor allem Frauen und Kinder – von den muslimischen Machthabern gezwungen, den eigenen Glauben preiszugeben und zum Islam überzutreten. Andere wechselten aus Furcht, ermordet oder zumindest vertrieben zu werden, in die Religion der Herrscher über. Vielfach wussten die Kinder und Kindeskinder dieser „Konvertiten“ nichts von ihrer tatsächlichen Herkunft. In den meisten Familien wurde die christliche Vergangenheit wie ein Geheimnis streng gehütet. Manchmal aber wurden christliche Traditionen und Rituale unter dem Deckmantel des Islam weiter gepflegt.

Eine junge Generation, die – wie auch anderswo – neugierig mehr über sich und die eigenen Eltern, Großeltern und Urgroßeltern wissen will, ist nun auf die seltsamen Zusammenhänge gestoßen. Nicht wenige unter diesen jungen Leuten fühlten bis dahin anscheinend intuitiv, dass etwas mit ihrem offiziellen Muslimsein nicht stimmte, weil sie sich in dieser Religion nicht wirklich daheim erlebten. So machten sie sich auf die Suche nach der Wahrheit.

Auch etliche Muslime, die als Migranten in westliche Länder gezogen sind und sich hier haben taufen lassen, stammen aus jenen ehemals christlichen Familienverbänden. Im Grunde ist es für sie eine Rückkehr in ihre echte Heimat – zu ihrer wahren Identität.

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