KinderinterviewsWie Kinder über die Zukunft denken

Wie Kinder über die Zukunft denken
© Westend61/GettyImages, Josephine Artois/GettyImages

Ein gutes Leben

Erzieherin Katja: Stell dir vor, du bist einmal so alt wie deine Mama. Weißt du schon, was du dann arbeiten möchtest?
Mathilda: Näherin, dann kann ich mir immer Kissen oder eine Mütze oder ein neues T-Shirt nähen.
Katja: Und wo willst du später wohnen?
Mathilda: In der Kröllwitzer Straße, in einem Haus, wo viel Platz ist. Oder in Spanien.
Katja: Warum in Spanien?
Mathilda: Weil es da manchmal warm ist und weil es da schöne Sachen gibt.
Katja: Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen?
Mathilda: Dass ich noch weiter gut lebe und ich noch viel Spaß habe.
Katja: Wenn du etwas erfinden könntest, das es noch nicht gibt, was wäre das?
Mathilda: Eine Rakete, die mit mir zum Mond fliegt.
Katja: Was würdest du dort machen?
Mathilda: Mir die Sterne anschauen, die dann näher sind.
Katja: Wie würde ein schöner Tag aussehen, wenn du erwachsen bist?
Mathilda: Ich würde in den Zoo und etwas essen gehen.
Katja: Mit wem würdest du das alles machen?
Mathilda: Wenn Aurelie mitkommen würde, dann würde ich das mit ihr machen.

Mehr Schulen und Kitas

Erzieherin Katja: Stell dir vor, du bist erwachsen. Kannst du mir sagen, wie und wo du dann wohnst?
Aurelie: Ich wohne mit Mathilda in Münster. Vielleicht noch mit Elisa. Wir wollen halt ein Hochhaus für uns ganz alleine.
Katja: Warum in Münster?
Aurelie: Da ist es halt so schön. Da wohnen ja auch Kati und Amy, Benno und Joshi.
Katja: Und mit denen möchtest du dann zusammenwohnen?
Aurelie: Ja, aber in einem anderen Haus mit Mathilda.
Katja: Und in dem Haus habt ihr eine Wohnung?
Aurelie: Nö, das ganze Haus gehört uns. Wir wollten das Haus kaufen.
Katja: Was machst du dann in Münster?
Aurelie: Da gehe ich ab und zu mal spazieren.
Katja: Wie sieht bei euch dann ein richtig toller Tag aus?
Aurelie: Spazieren gehen, Kastanien sammeln und basteln.
Katja: Gehst du auch arbeiten?
Aurelie: Eigentlich wollte ich Schwimmlehrerin werden. In einer Schwimmhalle.
Katja: Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir dann wünschen?
Aurelie: Ich würde mir wünschen, dass ich viel Geld hätte.
Katja: Was würdest du mit dem vielen Geld machen?
Aurelie: Das weiß ich noch nicht.
Katja: Wenn du später Bürgermeisterin wärst, was würdest du dann machen?
Aurelie: Ich würde mehr Schulen und Kitas bauen.
Katja: Meinst du, da gibt es jetzt zu wenige?
Aurelie: Ja, da gibt es zu wenige.

Ein Roboter, der das Frühstück macht

Erzieherin Katja: Stell dir vor, du bist einmal so alt wie dein Papa. Als was würdest du dann gern arbeiten?
Theodor: Ich möchte Zugführer werden.
Katja: Wo fährt der Zug hin? Fährt der nur in Halle?
Theodor: Ein Zug fährt nach Eiban. Da wohnen Oma und Opa. Und dahin muss ich immer drei oder zwei Züge nehmen. Halle–Leipzig–Dresden.
Katja: Du möchtest also einen Zug fahren, der von Halle nach Eiban fährt ohne Umsteigen?
Theodor: Ja.
Katja: Und wie wohnst du später?
Theodor: Ich würde in einem Haus wohnen, wo ganz unten eine Eisdiele ist.
Katja: Würdest du dann jeden Tag runtergehen und ein Eis essen?
Theodor: Nur jeden Tag im Sommer, wenn es ganz warm ist.
Katja: Und wer würde mit bei dir wohnen?
Theodor: Ich könnte mir vorstellen, Henri.
Katja: Was würdet ihr den ganzen Tag machen?
Theodor: Anziehen und eine Runde spazieren gehen, Sport machen, Mittag essen, Kaffee trinken und danach noch mal rausgehen.
Katja: Was würdest du als Bürgermeister machen?
Theodor: Eine Schiene bauen lassen, die bis nach Eiban reicht.
Katja: Könnte es, wenn du erwachsen bist, etwas geben, das bis jetzt noch nicht erfunden ist?
Theodor: Also es gibt Roboter, die alles für mich machen.
Katja: Dieser Roboter wohnt dann mit bei dir und Henri?
Theodor: Ja.
Katja: Und was macht der Roboter alles?
Theodor: Alles, was ich sage.
Katja: Und was sagst du ihm?
Theodor: Alles, was ich mag. Der würde für mich einkaufen gehen und für mich Abendbrot machen und Frühstück.
Katja: Gibt es etwas, was dich ärgert und was du dir später anders wünschst?
Theodor: Also, dass Henri und ich nie wieder streiten.

Ein Auto mit Sitzen auf dem Dach

Erzieherin Katja: Wenn du so groß bist wie deine Mama, wo könntest du dann wohnen?
Lena: Zumindest in einer anderen Stadt als Halle.
Katja: Hast du schon eine Idee?
Lena: Nein, ich kenne noch nicht so viele Städte.
Katja: Warum möchtest du in einer anderen Stadt wohnen?
Lena: Ich möchte einfach mal Kinder in einer anderen Stadt haben.
Katja: Wie wohnst du in dieser Stadt?
Lena: In einer Wohnung.
Katja: Wohnt noch jemand bei dir?
Lena: Nein.
Katja: Wie würde dort ein richtig toller Tag aussehen?
Lena: Ich würde zu meiner Freundin fahren und da ein Eis essen. Und mit ihr dann in ein Restaurant fahren und eine Pizza essen gehen. Dann würde ich auf ihrem Trampolin hüpfen und mit
ihr Wasserbahn spielen und im Pool schwimmen.
Katja: Würdest du dort auch arbeiten gehen?
Lena: Ja, Lehrerin.
Katja: Weißt du schon, für welches Fach?
Lena: Da, wo man rechnet.
Katja: Wenn du Bürgermeisterin wärst, was würdest du dann tun?
Lena: Ich würde den armen Leuten so Dinge kaufen.
Katja: Meinst du, es gibt später etwas, was es jetzt noch nicht gibt?
Lena: Ja, ein Auto, wo man auf dem Dach sitzen kann und man darüber noch Koffer legen könnte.
Katja: Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen?
Lena: Dass ich zaubern kann.
Katja: Was würdest du als Erstes zaubern?
Lena: Dass ich unsichtbar bin.
Katja: Dann würdest du dich unsichtbar zaubern?
Lena: Wenn ich welche erschrecken will. Weil man sieht mich ja dann nicht.

 

 

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