BundestagFraktionen haben ihre kirchen- beziehungsweise religionspolitischen Sprecher benannt

Nach der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag Ende September letzten Jahres stand fest, dass zumindest in zwei Fraktionen personelle Veränderungen bei den kirchen- beziehungsweise religionspolitischen Sprechern anstehen würden. Denn sowohl der Sprecher für Religionspolitik der Grünen, Josef Winkler, als auch der religionspolitische Sprecher der Linksfraktion, Raju Sharma, hatten den Einzug in den neuen Bundestag nicht geschafft. Winkler hatte die Rolle des kirchenpolitischen Sprechers seiner Fraktion 2005 von Christa Nickels übernommen. Nachdem die FDP mit ihrem Wahlergebnis an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, schied auch deren Kirchenpolitiker Stefan Ruppert aus dem Bundestag aus. 

Unterdessen haben nun die vier Fraktionen ihre Sprecher und Sprecherinnen bestimmt: Für die SPD führt Kerstin Griese ihre Aufgabe weiter. Seit 2011 ist die 47-Jährige Beauftragte der SPD-Fraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften, seit 2008 Sprecherin des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD. Griese gehört seit 2003 der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland an. 

Der ehemalige Verteidigungsminister Franz-Josef Jung ist neuer Beauftragter der Unionsfraktion für Kirchen und Religionsgemeinschaften. Der 64-jährige Katholik tritt damit die Nachfolge von Maria Flachsbarth an, die seit dieser Legislaturperiode Parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium ist. 

Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat Volker Beck zum Sprecher für Religionspolitik gewählt. Der 53-jährige Beck, der auch innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, wird dabei wohl von den Kirchen und kirchlichen Gruppen besonders aufmerksam beobachtet werden, er hat in der Vergangenheit beispielsweise immer wieder kirchliche Positionen zur Homosexualität scharf kritisiert. Er selbst sieht die neue Aufgabe nach eigenen Worten als Herausforderung. Man sehe an den Debatten der letzten Zeit, dass es im Verhältnis des Staates zu den Religionsgemeinschaften gesellschaftspolitischen Klärungsbedarf gebe. So müssten manche Aspekte des Religions- und Religionsverfassungsrechtes neu interpretiert oder neu geregelt werden. 

Die Bundestags-Fraktion „Die Linke“ wählte Christine Buchholz zur religionspolitischen Sprecherin. Nach eigenen Angaben sieht sie den Schwerpunkt ihres parlamentarischen Engagements in der „Anti-Kriegs-Arbeit“ und dem Kampf gegen Rassismus. Islamfeindlichkeit sei der neue Rassismus und die ideologische Begleitmusik des so genannten Krieges gegen den Terror. Seit 2009 ist die 1971 Geborene Mitglied des Bundestages.

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