Zum Beitrag „Fromme Phrasendrescher“
Wie so oft legt Andreas Batlogg auch mit diesem Artikel theologisch praktisch den Finger in die Wunde der Kirche. Er hält uns einen Spiegel vor, in dem wir die Genügsamkeit erblicken, mit der wir uns frömmelnd einlullen lassen und selbst andere einlullen.
Wieso wundern wir uns noch über leere Kirchen? Wer will denn schon in (inhalts-)leere Kirchen gehen, wo vielleicht viele Worte gesprochen werden – über die man sich vorher aber oft keine Gedanken gemacht hat.
Michael Kehr, Leipzig
Was Andreas Batlogg beschreibt, ist uns zuletzt bei einer Beerdigung begegnet. Die Predigt bestand aus Floskeln, Katechismussprüchen und Phrasen. Das hat uns weder angesprochen noch berührt. Es mag „fromm“ geklungen haben – letztlich war es aber nichtssagend. Wir fühlten uns abgefertigt und waren sehr enttäuscht.
Janosch Hachulla, Bad Driburg
Phrasen werden dann gedroschen, wenn Glaubensinhalte einfach übernommen wurden und nicht selbst durchdacht sind. Mit Recht fordert Andreas Batlogg: Mehr Hausverstand, mehr Intellekt, mehr Denken – und weniger „fromme Sprüche“. Leider fehlt vielen Predigten die reflektierte, menschennahe Sprache, die eine wirklich lebendige Gottesbeziehung hervorbringt. Möge der CIG diesen durchdachten Glaubensinhalt weiter fördern.
Ferdinand Rauch, Volkmarsen
Die Bejahung Gottes wird nicht im Palavern und Beschwören vollzogen, sondern in der Bereitschaft, dem Geheimnis des Lebens und der Liebe zu vertrauen. Andreas Batlogg sei Dank, uns daran zu erinnern, mehr nach dem fleischgewordenen Wort zu suchen.
Dr. Klaus Niermann, Neu-Anspach
Zum Artikel „Durchkreuzte Macht“
Die Ausführungen von Gotthard Fuchs helfen mir, mit dem Christkönigsfest wieder etwas versöhnter zu sein. Sein Verweis auf die „herrschaftskritische, ja anarchische Tonlage biblischen Gottesglaubens“ sowie auf Mk 10,43 („Bei Euch soll es nicht so sein“) hat eine andere Ausrichtung als der historische Anlass, zu dem Papst Pius IX. das Christkönigsfest einst eingeführt hat. Damals ging es auch darum, feudales Denken nach dem Ende des Zeitalters der Monarchien nicht untergehen zu lassen, verbunden mit der Ablehnung des Laizismus.
Dr. Alexander Myhsok, Langenargen
Zum Wochenrückblick „In Aktion“
Der Autor erwähnt den „jahrtausendealten Streit“ darüber, ob die vita contemplativa oder die vita activa wichtiger sei. Ich finde, man sollte hier gar keine Rangfolge einführen. Beide sind von ganz eigener Schönheit und ergänzen sich im Idealfall gegenseitig.
Andreas Brucker (auf cig.de)
Zum Beitrag „Eine Frage des Verfahrens“ in der Reihe „Die Schrift“
Robert Vorholt würdigt, dass sich Kaiser Trajan gegen die anonyme Denunziation von Christen gestellt hat. Ich darf ergänzen, mit welchen Worten er das tat: Nec non nostri tempore est – in etwa: „Das darf es in unserer Zeit nicht mehr geben.“ Es ist bemerkenswert, dass sich der Herrscher eines Weltreichs von einem solch humanen Grundsatz leiten ließ!
Daran ist auch heute zu erinnern, wenn Fake News, anonyme Verleumdungen, Beschimpfungen und Bedrohungen an der Tagesordnung sind. Es gibt ethische Haltungen, die über Jahrtausende hinweg Gültigkeit haben. Sie bleiben gültig – selbst wenn sie millionenfach missachtet werden.
Hermann Eberle, Schwäbisch Hall
Zum Beitrag „Geschmack der Vergeblichkeit“
Vielen Dank an Klaus Mertes für die differenzierte Darlegung zum Zölibat! Sehr wichtig ist sein Hinweis auf den Reichtum eines ehelosen Lebens im Dienst der Verkündigung. Als ehelos lebende Franziskanerin weiß ich um die Vorteile weiterreichender Verfügbarkeit im Geist unserer Sendung. Und: Ehelos ist nicht gleich beziehungslos! Gleichwohl sollte der Zölibat fakultativ gestellt werden.
Sr. Edith-Maria Magar, Waldbreitbach