Ihre PostLeserbriefe

Richter-Gott?

Zum Beitrag „Doppelter Rahmen“ (CIG Nr. 32, S. 20)

Wenn ich lese: „Die Beichte ist besser als ihr Ruf. Sie macht die Umarmung des barmherzigen Vaters erfahrbar“, dann will ich dem für den Idealfall nicht widersprechen. – Richtig ist aber auch, dass die Beichte mit ihren detaillierten Sündenkatalogen über Generationen hinweg ein Instrument war, mit dem die Kirche den Menschen einen liebenden und barmherzigen Vater-Gott vorenthalten und Ungezählte mit einem gnadenlosen „strengen Richter aller Sünder“ abgeschreckt und traumatisiert hat.

Rudolf Kortenjann, Recklinghausen

So ein Bub

Zum Artikel „Atmen nicht vergessen“ (CIG Nr. 32, S. 17)

Eindrücklich ist von Fridolin Stier und seiner Bibelübersetzung die Rede. Ich gehörte zu einem offiziell eher schräg angesehenen Hausbibelkreis des seines Lehramts enthobenen Alttestamentlers. Stets drängte es ihn, den Sinn der Schrift mit den Eingeweiden zu erspüren, anstatt sie mit dem Kopf zu erörtern.

Als wir ihm schließlich seinen Lebenswunsch einer Palästina-Reise ermöglichten, höre ich ihn heute noch in Nazareth auf dem Marktplatz in seinem Allgäuer-Dialekt sagen: „So ein Bub wie diese da war auch er, er raufte sich mit den andern, und wenn sie sich ausgetobt hatten, setzten sie sich zum Ausruhen an den Brunnenrand.“

Dr. Klaus Beurle, Pfarrer i. R. , Würzburg

Unsensibel

Zum Zeitgang „Schrecklich lecker“ (CIG Nr. 32, S. 3)

Jeder mag essen, was er mag, doch wieso kann er das nicht für sich im stillen Kämmerlein tun? Braucht es die Beschreibung des Insektenkonsums einschließlich des Kauverhaltens? Ekel ist in uns angelegt. Schon Primaten ekeln sich vor Spinnen, das hat einen guten Grund.

Martina Baro, Mannheim

Kennt der Autor nicht die Schöpfungsgeschichte, wo Mensch und Tier friedlich zusammenleben und sich von Pflanzen ernähren? Weiß er nicht, dass Gottes Atem nicht nur dem Menschen, sondern auch den Tieren gegeben wird und Gott diese mit in seinen Bund aufnimmt (vgl. Gen 9,9)? Ich empfinde einen Artikel über den Verzehr von Insekten, Fröschen und Weinbergschnecken für ein christliches Medium als unsensibel und völlig aus der Zeit gefallen.

Martin Karren, Saarbrücken

Geldfragen

Zum Kommentar „Der Preis der Glaubwürdigkeit“ (CIG Nr. 31, S. 2)

Gut, wenn Kirchen und Staat das lange anstehende Problem der Staatsleistungen lösen. Es geht dabei aber um eine Grundfrage des Rechtsstaates: Entschädigungen für rechtswidrige, willkürliche Enteignungen. Die Gesellschaft sollte sich ehrlich machen. Der Großteil der Kindergärten wurde hinsichtlich der Grundstücke, des Baus, des Unterhalts von Kirchengemeinden finanziert; staatliche Zuschüsse unterstützen im Sinne der Subsidiarität. Aber Realität ist auch, dass es andere Träger gibt, die zu 100 Prozent durch Staatsleistungen subventioniert werden. Wollen wir die Diskussion darüber anstoßen?

Georg Möllers (auf cig.de)

Statt Kirchensteuer für einen Teil der Gesellschaft sollte man eine Kultursteuer für alle einführen. Wäre das nicht eine intelligente Lösung?

Erika-Johanna Zimmermann, Salzgitter

Die Armut und die Solidarität mit den Armen unserer Gesellschaft ist ein wesentliches Merkmal in der Nachfolge Jesu. Das versucht auch Papst Franziskus alleine schon durch die Wahl seines Namens deutlich zu machen.

Leopold Volk (auf cig.de)


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