Eppur si muove

Der Wochenrückblick.

Und sie dreht sich doch!“ Galileo Galileis berühmte Worte lassen sich auch auf die Urlaubszeit des Sommers anwenden. Sogar wenn ich ein paar Wochen aus meinem gewohnten Alltag ausbreche und hoffentlich (!) das Smartphone mit seinem nie enden wollenden Nachrichtenstrom abgestellt habe: Die Welt dreht sich weiter. Und, was noch viel wichtiger ist: Sie dreht sich auch ohne mich weiter, und ich kann daran nichts ändern. Das Eingeständnis eigener Unwichtigkeit ist Urlaub für das Ego. Einen Überblick über all das, was in der vergangenen Woche dennoch ohne unser Zutun passiert ist, können auch andere leisten. Zum Beispiel die Redaktion des CIG.

1 | Lahaina. Die katastrophalen Feuersbrünste auf Hawaii haben mehr als 90 Opfer gefordert. Verschont wurde hingegen die katholische Kirche Maria Lanakila („Siegreiche Maria“), die inmitten der Ruinen intakt blieb. Die Gemeinde hofft, dass die Kirche den Menschen als Symbol des Überlebens und „Leuchtfeuer des Lichts“ Hoffnung nach der Tragödie geben kann, und rief zu Spenden auf.

2 | Accra/Brüssel. Ghana schafft die Todesstrafe ab. Zwar war die letzte Hinrichtung 1993 durchgeführt und seitdem die Todesstrafe nicht mehr vollstreckt worden, doch saßen bisher noch immer 176 zum Tode verurteilte Personen ein. Deren Strafen werden nun in lebenslangen Gefängnisaufenthalt umgewandelt. Die EU begrüßte den Schritt als „historisch“.

3 | Lyon. Seine wertvolle Tim-&-Struppi-Sammlung hat der emeritierte Kardinal von Lyon, Philip Barbarin, für einen guten Zweck gespendet. Die Jugendhilfeeinrichtung Bergerie du Faucon des „Rockerpriesters“ Guy Gilbert konnte dadurch mehrere Tausend Euro einnehmen. Laut Gilbert seien den Jugendlichen die Comicbände allerdings egal gewesen: „Sie kannten sie nicht.“

4 | Brisbane. Der australische Erzbischof Marc Coleridge drängt auf die Zulassung verheirateter australischer Ureinwohner zum Priesteramt. Der Zölibat sei dieser Gruppe kulturell schlicht nicht zu vermitteln. Bisher gab es exakt einen Fall eines zölibatär lebenden indigenen Priesters, aber dieser habe sich nach wenigen Jahren laisieren lassen.

5 | Würzburg. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Würzburger Bischof Franz Jung eingeleitet. Konkret geht es um den Vorwurf der Verleumdung. Hintergrund ist ein schon seit längerem schwelender Streit um Immobilien und Kunstwerke. Außergerichtliche Einigungsversuche waren stets gescheitert. Das Bistum wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

6 | San Francisco. Das Erzbistum San Francisco steht wegen hoher Schmerzensgeldzahlungen an Opfer sexueller Gewalt kurz vor der Insolvenz. Durch eine rechtliche Besonderheit, die auch weit zurückliegende Fälle zur Verhandlung zulässt, liegen momentan etwa 500 Klagen gegen das Erzbistum vor. Die Fälle reichen bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück.

7 | Deutschland. Ein Kuriosum zum Abschluss. Noch nie in den vergangenen 30 Jahren gingen in Deutschland weniger Blitze nieder als im letzten Jahr. Die Anzahl der Einschläge misst der Blitzinformationsdienst der Firma Siemens, abgekürzt BLIDS. Insgesamt gab es 2022 in Deutschland 242000 Blitze, das sind weniger als die Hälfte des Vorjahreswertes. Die höchste Blitzdichte verzeichnete Baden-Württemberg. Grund für die geringe Blitzzahl war unter anderem die große Hitze bei gleichzeitig extremer Trockenheit.

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