7 Momente aus 7 TagenAugenblick

Der Wochenrückblick.

Jedes historische Ereignis beginnt mit einem einzelnen Augenblick – und oft genug sind es Momententscheidungen, die Geschichte schreiben. Das wurde mir noch einmal bewusst, als ich letzte Woche auf der Berlinale regelmäßig an den Überresten der Berliner Mauer vorbeigelaufen bin, die ja letztendlich durch einen dahingesagten Satz auf einer Pressekonferenz geöffnet wurde. Auch in der Bibel gibt es immer wieder Momententscheidungen, die den Lauf der Geschichte ändern. „Kommt, folgt mir nach!“, ruft Jesus den Fischern am See Genezareth zu. Und die Männer, die doch eigentlich ganz andere Pläne für den Tag und für ihr Leben hatten, folgen ihm. Was sind die Momente, in denen wir im Alltag aus bekannten Mustern ausbrechen können? Wann spüren wir, dass hier eine gute Macht am Werk sein könnte – und einen Augenblick nutzt, um Geschichte zu schreiben?

1 | Deutschland I. In der modernen Großstadt muss alles schnell gehen – auch der Glaube. Eine evangelische Kirchengemeinde in Berlin bietet jetzt „Speed-Taufen“ an. Einmal im Monat wird eine halbe Stunde für Menschen freigehalten, die spontan in die Kirche kommen, um sich taufen zu lassen. Man orientiere sich mit dem Angebot an Johannes dem Täufer, so die Verantwortlichen. Der habe jeden, der sich dem Glauben öffnen wollte, ohne Termin und Bürokratie getauft.

2 | Vatikan. Ganz ohne Bürokratie läuft es in der internationalen Politik nicht. Der Vatikan hat jetzt ganz offiziell diplomatische Beziehungen mit dem Sultanat Oman aufgenommen. In Zukunft wird es eine Apostolische Nuntiatur im Oman und eine omanische Botschaft beim Heiligen Stuhl geben. Das Sultanat ist einer der größten Staaten der Arabischen Halbinsel. Ein weiterer Schritt im Bestreben des Papstes, die Weltreligionen zu versöhnen.

3 | Italien. Frieden im Großen, Streit im Kleinen? Der Zwist zwischen einem Kardinal und einem Benediktinerinnen-Kloster in der Toskana weitet sich aus. Inzwischen berichteten sogar große Zeitungen wie die London Times über die „Klosterrevolte“. Worum es bei dem Streit konkret geht, ist nicht bekannt. Fest steht nur, dass die Äbtissin sich weigert, ihre Absetzung anzuerkennen.

4 | Israel. Nach einer Zeit der relativen Ruhe schraubt sich die Gewaltspirale zwischen Israelis und Palästinensern wieder hoch. Mehrere hundert Menschen demonstrierten jetzt gegen die Gewalt im Westjordanland. Sie kritisierten die Anschläge, aber auch die israelische Siedlungspolitik.

5 | Ukraine. Auch in der Ukraine wünschen sich die Menschen ein Ende von Krieg und Gewalt. Die Organisation Repair Together hilft beim Wiederaufbau zerstörter Städte und spielt dabei Partymusik für die freiwilligen Helfer. „Wir mischen die nützliche Tätigkeit des Aufräumens mit Partys und Konzerten – so geben wir den Menschen ein bisschen Lebensfreude“, erklärte Firmengründer Dmytro Kyrpa.

6 | Deutschland II. Die katholische Kirche in Deutschland unterstützt die Ukraine mit verschiedenen Aktionen – und mit einer Rekordspendensumme. Insgesamt 79 Millionen Euro sind inzwischen für die Kriegsopfer gesammelt worden. „Wir haben hier das größte Spendenvolumen innerhalb eines Jahres zu verzeichnen“, gab Bischof Georg Bätzing bekannt.

7 | Chile. Der geplante Umbau der früheren Sektensiedlung Colonia Dignidad in eine Gedenkstätte nimmt konkrete Züge an. Die 1961 von Auslandsdeutschen gegründete christliche Sekte hatte eng mit der Pinochet-Diktatur zusammengearbeitet. Über Jahrzehnte wurde hier systematisch missbraucht und gefoltert. Erst in den 2000ern wurden die Verantwortlichen verurteilt.

 

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