FilmbesprechungBerlin war mehr als „Babylon“

Für die ARD ist es das „Fernsehereignis des Jahres“: Bis 8. November läuft im ersten Programm die Krimiserie „Babylon Berlin“. Erzählt wird darin vom Berlin der zwanziger Jahre. Die Produktion hat fast vierzig Millionen Euro gekostet und ist damit das größte deutsche Serienprojekt. „Babylon Berlin“ ist zugleich sehr erfolgreich: Viele schalten ein, die Serie wurde bereits in neunzig Länder verkauft.

Der Erfolg hat sicher auch damit zu tun, dass die deutsche Hauptstadt als „Stadt der Sünde“ vorgestellt wird, wie es im Trailer heißt. Sex sells. Aber ist das die ganze Wahrheit? Müsste man nicht auch etwas anderes erzählen? Das fragt der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich. Er kritisiert, dass die Serie nur „traumatisierte Kriegsheimkehrer, Prostitution, Straßenkämpfe, Bandenkriege und eine himmelschreiende Armut“ zeige. Es habe aber auch ein anderes Berlin gegeben, „in dem Menschen sich gegenseitig halfen und umeinander kümmerten“. Der Weihbischof nennt den Dompropst und Hitler-Gegner Bernhard Lichtenberg sowie den vielfältig sozial engagierten Priester Carl Sonnenschein. Auch die Mitarbeiterinnen der Bahnhofsmission erwähnt er. Sie hätten sich „einen täglichen Wettlauf mit den Zuhältern“ geliefert, um ankommenden jungen Frauen eine Anstellung und Unterkunft zu besorgen. „Über sie könnte man doch auch mal eine Serie machen“, schlägt Matthias Heinrich vor.

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