Älter werden im Leitungsberuf - eine reife Leistung

Viele Leiter*innen bzw. pädagogische Fachkräfte kehren heute in ihren Beruf zurück, sobald die eigenen Kinder aus dem Gröbsten heraus sind. Das hängt u.a. mit der Anhebung des Rentenalters und damit zusammen, dass ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf in der Regel wegen finanzieller Einbußen nicht möglich ist. Die Folge: Der Anteil älterer Arbeitnehmer* innen in Kitas wächst ständig.

Dass ältere Leitungskräfte jedoch andere Bedürfnisse als jüngere Kolleg*innen haben, dass ihnen oft andere Ressourcen zur Verfügung stehen, sie aber bisweilen auch altersbedingte Einschränkungen mitbringen, davon berichten fünf Leiterinnen in unserem Fachforum zum Thema „Älter werden im Beruf“ ab Seite 4.

Nach vielen beeindruckenden und nachdenklich stimmenden Rückmeldungen von Leitungskräften aus der Praxis komme ich zu der Einschätzung: Ältere Leiter*innen sind menschlich und fachlich gereift, sind an ihren Aufgaben gewachsen und tragen meist einen reichen Schatz an beruflicher Erfahrung in sich. Sie wehren sich jedoch dagegen, die Situation zu verklären. „Es ist und bleibt ein anstrengender Beruf mit vielen Belastungen, Höhen und Tiefen.“ Sie sind sehr motiviert, engagiert und mit der Einrichtung eng verbunden. Sie erleben es als Vorteil, familiär selbst nicht mehr so stark belastet zu sein. Über die Jahre haben sie ein Netzwerk an hilfreichen Kontakten zu anderen Institutionen aufgebaut. Aber: Herausfordernde Kinder und Familien strapazieren auch ihre Belastungsgrenze – und zwar heute mehr als früher. Die eigenen Grenzen und die eigene Gesundheit müssen gut im Auge behalten werden. Körperliche Einschränkungen bringen auch berufliche mit sich: So fällt manchen das lange Stehen oder Sitzen schwer. In die Hocke zu gehen oder mit Kindern auf dem Boden zu spielen, wird mit der Zeit gemieden. Und: Mit zunehmendem Alter brauchen sie mehr Zeit, um geistig und körperlich zu regenerieren. Es fällt auch nicht mehr so leicht, sich auf ständig verändernde Arbeitsbedingungen und neue Anforderungen einzustellen. Inwiefern hier auch bessere Rahmenbedingungen notwendig sind, zeigt Mirjam Prüver ab Seite 5 in ihrem Beitrag „Kita-Leitung 50+“.

Beste Grüße aus der Redaktion und denken Sie immer daran: 60 ist das neue 40!

Silke Dittmar

P.S. Susanne Finger steht noch ganz am Anfang ihrer Leitungstätigkeit und hat gerade voller Elan ihre neue Stelle übernommen. Viel Freude mit ihren Tagebuchaufzeichnungen ab Seite 24.

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