Unter der Lupe: Eigenlob und Selbstmotivation

Anerkennung in Form von Lob oder Wertschätzung ist Motivation. Meistens haben wir auch keine Probleme damit, andere zu loben. Nur mit dem Eigenlob ist es so eine Sache. Sprichwörter wie „Eigenlob stinkt“ oder „Tue Gutes und sprich nicht darüber“ zeugen davon, dass wir keine Kultur des Selbstlobs, der Selbstmotivation haben. Die Folge ist, dass die meisten Menschen sich weder laut noch leise loben, sondern eigene Erfolge einfach übergehen. Indem wir das Selbstlob aus den Zwiegesprächen mit uns verbannen, trennen wir uns jedoch von einer wichtigen Kraftquelle. Sie wissen schließlich am besten, wenn Sie etwas geschafft haben, was nicht so einfach war. Etwas, für das Sie Mut, Konzentration oder Energie aufbringen mussten. Für andere ist das nicht immer zu erkennen – insofern reicht es nicht aus, darauf zu warten, dass sie uns loben. Und: Wenn wir es unterlassen, andere darauf hinzuweisen, was wir gut gemacht haben und gut können, nehmen wir uns eine Möglichkeit, unseren Beruf und unsere Karriere zu gestalten. Gerade weil im beruflichen Bereich viele kleine und große Erfolge unsichtbar bleiben, ist es wichtig, zu lernen, selbstbewusst darüber zu sprechen. Meist fällt es uns leicht, aufzuzählen, was wir alles nicht können, in welchen Bereichen wir unfähig sind und welche Aufgaben wir niemals schaffen werden. Sollen wir dagegen benennen, was wir gut können, wo unsere Stärken liegen, geraten wir ins Stocken. Zum einen machen wir uns unsere besonderen Fähigkeiten nicht immer bewusst, zum anderen wollen wir auf keinen Fall überheblich oder eitel wirken. Offenbar haben wir weniger Probleme damit, unser Licht unter den Scheffel zu stellen. „Eigenlob stimmt!“ heißt ein Bestseller von Sabine Asgodom. Sie rät: „Erfreuen Sie sich an Ihrem Können und loben Sie sich dafür! Wenn nicht Sie, wer sollte es sonst tun?“ Wenn Sie in der Lage sind, sich selbst zu loben und damit zu motivieren, machen Sie sich unabhängiger vom Lob und damit vom Urteil anderer. Zugleich möchte natürlich niemand nur sich selbst motivieren – wir alle brauchen Anerkennung durch unsere Mitmenschen. Die eigenen Fähigkeiten zu übersehen und nicht wertzuschätzen ist jedoch Verschwendung einer kostbaren Ressource. Nur das Lob von anderen ernst zu nehmen und das eigene abzuwiegeln, heißt der Anerkennung durch andere mehr Bedeutung beizumessen als dem eigenen Gefühl für die individuellen Stärken und Kompetenzen.

Wir danken der Autorin Christine Weiner und dem Kösel-Verlag für die Erlaubnis, Inhalte aus dem Buch „Als Erzieherin gelassen und erfolgreich – Fit im Beruf durch Selbst-Coaching“ für diese Rubrik zu verwenden. Redaktionell aufbereitet werden sie von Carolin Küstner.

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