Ein Experiment zum Thema WasserWir bauen eine Mini-Kläranlage

Wozu wir Wasser im Alltag nutzen und wie schmutziges Wasser gereinigt wird, das entdecken Kinder ab 3 Jahren in einem Versuch.

Wir bauen eine Mini-Kläranlage
© Vecteezy.com, Vectorpocket-Vectorpouch-Brgfx-Nenilkime_Freepik.com, rsrdesign

Auf einem blauen Tuch liegt ein mit Wasser gefüllter (nicht prall!) weißer oder blauer Luftballon: Was könnte da drin sein? Die Kinder dürfen den Ballon in die Hand nehmen und ausprobieren. Sie assoziieren frei und berichten, begleitet durch die Fachkraft, was sie mit Wasser erlebt haben und was sie darüber wissen. Alle mit Wasser verbundenen Themen können aufkommen, z. B. Meer, Wolken und Regen, Flüsse und Seen, Wasserleitungen, Tiere im Wasser, Schwimmbad, Spülmaschine, Waschmaschine … Impulsfrage: Wozu benötigen wir Wasser? Die Kinder antworten wahrscheinlich: zum Trinken, zum Waschen, zum Wässern von Pflanzen und Tränken des Viehs, als Transportweg (Schiffe), zum Heizen und Kühlen, zum Spaß (Schwimmbad) usw.  

Vom Wasserwerk in die Kita

Nach dem Einstieg ins Thema zeigt die Fachkraft die Nutzung und Herkunft des Wassers (Wasserwerk, Leitung ins Haus) anhand von Bildern im Erklärbuch. Danach geht sie mit den Kindern auf Entdeckungstour durch den Kindergarten: Wo kommt das Wasser an? Meist liegt der Wasseranschluss im Keller in Richtung Straße. Dort finden sich ein großer Absperrhahn und eine Wasseruhr, die anzeigt, wie viel Wasser im Haus verbraucht wird. Läuft die Wasseruhr? Hört man es in der Leitung rauschen? Wo wird jetzt gerade Wasser verbraucht? Dann folgt man (wenn möglich) der Leitung – aber es wissen sowieso alle, wo sie ankommt: Bei den Wasserhähnen in Bad, Toiletten und Küche sowie den Wasseranschlüssen von Spül- und Waschmaschine. Aber was passiert mit dem „verbrauchten“ Wasser, wenn es schmutzig ist und die Toilette oder den Abfluss hinuntergespült wird oder wenn es aus der Waschmaschine abgepumpt wird?

Wie sieht Abwasser aus?

Unter der Spüle befindet sich ein Siphon, der in der Regel leicht zugänglich und aufzuschrauben ist. Die Fachkraft platziert einen Eimer unter dem Siphon, legt ein gebrauchtes Küchenhandtuch und eine alte Plastikschüssel bereit, schraubt den Siphon mit der Hand auf, holt ihn heraus, lässt die Kinder daran riechen und gießt das Wasser dann in die Plastikschüssel: So sieht Abwasser aus. Kann das jemals wieder sauber werden?
Die Fachkraft schraubt den Siphon wieder sorgfältig zusammen. Falls Blumenerde zur Hand ist, nimmt sie die Schüssel mit dem Abwasser mit zum Experiment. Ansonsten gießt sie es in den Abfluss und testet, ob der Siphon dicht verschraubt wurde, bevor sie den Eimer darunter entfernt.
Am Experimentiertisch wird jetzt ein Glas oder Becher mit 200ml Wasser mit Erde aus dem Garten verrührt, sodass Schmutzwasser entsteht. Dann baut die Fachkraft eine Mini-Kläranlage mit den Kindern:

  • In den durchsichtigen 500g-Becher mit Löchern im Boden kommt zuunterst das passend gefaltete Kaffeefilterpapier,
  • darüber eine Schicht Watte (dicht gepackt 2cm),
  • darüber, falls vorhanden, eine Lage
  • Blumenerde aus der Packung (1–2cm),
  • darüber eine Schicht feiner Sand (1–2cm),
  • darüber eine Schicht feiner Kies (2–3cm).

Das Küchensieb wird auf die Schale/den Krug gelegt (sollte selbstständig halten) und die „Kläranlage“ nun auf das Sieb gestellt. Wenn sie nicht von selbst stehen bleibt, hält die Fachkraft oder ein Kind sie mit einer Hand fest. Oben gießt sie – oder ein Kind – jetzt das mit Erde verschmutzte Wasser ein. Ca. ein Fünftel des Schmutzwassers verbleibt im Glas, um nachher vergleichen zu können. Langsam sickert es durch die verschiedenen Schichten und reinigt sich dabei. Es klärt sich. Unten aus dem Becher tropft schließlich klares Wasser in die Schale/den Krug – zumindest ist es deutlich sauberer als das im Schmutzwasserglas. Gibt es eine Schicht Blumenerde, kann auch das Schmutzwasser aus dem Siphon durch diese Kläranlage geschickt werden – wieder bleibt ein Fünftel zurück, um die Ergebnisse vergleichen zu können. Vom Geruch her sollte das Wasser nach der Klärung ebenfalls „sauberer“ sein.

Erklärung für Kinder

Wenn Regen vom Himmel fällt, sickert das Wasser durch viele Bodenschichten nach unten, wo es sich als Grundwasser sammelt. Beim Sickern durch Erde, Sand, Kies wird es gereinigt, sodass Grundwasser tief in der Erde sehr sauber ist. Aus Brunnen und Quellen sprudelt es dann heraus und wir können es sogar als Trinkwasser verwenden. Das von Menschen verunreinigte Wasser, das „Abwasser“, wird in Kläranlagen ähnlich gereinigt wie beim Sickern durch die Bodenschichten. Erst danach, wenn es gereinigt wurde, darf es in Flüsse und dann ins Meer geleitet werden.

Ergebnis sichern

 Die Kinder zeichnen die Wasserleitungen und die Verbrauchsstellen in der Kita auf ein Blatt. Auf ein zweites Blatt malen sie die Mini-Kläranlage mit den Schichten Filterpapier, Watte oder Blumenerde, Sand, Kies und wie oben Schmutzwasser einfließt und unten klares Wasser herauskommt, oder sie heften einen Ausdruck der Experimentierkarten im Portfolio ab.   

Naturwissenschaft auf dem Tablett serviert

Als dröge und zu komplex gilt der Bildungsbereich der Naturwissenschaften. „Lernabenteuer Naturwissenschaften“, das neue Sonderheft von kindergarten heute, beweist das Gegenteil. Warum, das weiss Franziska Aehlen, die als Lektorin das 64 Seiten umfassende Werk betreut hat:
„Das Besondere an diesem Heft ist, dass es drei Funktionen in einem erfüllt: Es enthält die naturwissenschaftlichen Grundlagen, Hinweise zur didaktischen Umsetzung und als Ergänzung gibt es online Arbeitshilfen dazu: Das sind insgesamt 60 Experimentierkarten, die in der Kita ausgedruckt, laminiert und immer wieder verwendet werden können. Ein toller Service, finde ich. Insbesondere auch, weil der Großteil der beschriebenen Experimente sich als Tablett-Aufgabe eignet. Also einfach alles aufs Tablett stellen und nach einer kurzen Einführung können die Kinder selbst experimentieren. So habe ich übrigens mit meinem Sohn einiges über die Kondensation gelernt, also wie Wasser verdunstet, und wir konnten selbst ‚Regen im Glas‘ machen. Das heißt: Man braucht überhaupt keine Fortbildung oder naturwissenschaftliches Vorwissen, um sich gemeinsam mit den Kindern mit naturwissenschaftlichen Phänomenen zu beschäftigen.“
Franziska Aehlen, Redakteurin und Lektorin bei kindergarten heute

Die Experimentierkarten sind für € 12,99 unter: https://www.herder. de/kiga-heute/sonderhefte/arbeitshilfen-kompakt/lernabenteuernaturwissenschaften erhältlich. 

Der Newsletter für Erzieher:innen und Leitungskräfte

Ja, ich möchte den kostenlosen Newsletter zum kindergarten heute Fachmagazin und/oder Leitungsheft abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch den Verlag Herder ein. Den Newsletter oder die E-Mail-Werbung kann ich jederzeit abbestellen.
Ich bin einverstanden, dass mein personenbezogenes Nutzungsverhalten in Newsletter und E-Mail-Werbung erfasst und ausgewertet wird, um die Inhalte besser auf meine Interessen auszurichten. Über einen Link in Newsletter oder E-Mail kann ich diese Funktion jederzeit ausschalten.
Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.