Ihre PostLeserbriefe

An der Krippe

Zur Bildnachricht „Das Feuer wird weitergetragen“ (CIG Nr. 6, S. 1)

Das Titelfoto mit einer Lichterprozession anlässlich des zoroastrischen Neujahrsfestes Sadeh zeigt große Neugierde und Offenheit für religiöse Traditionen. Der Verweis auf den altpersischen Zoroastrismus, der sich in einzigartiger Weise als monotheistische Religion verstand, lässt weitere Fragen aufkommen. Jüngst haben jüdische Bibelforscher die Sterndeuter/Magier an der Krippe als zoroastrische Priester gedeutet. Dies scheint mir plausibel und würde gut zu den kulturellen Vernetzungen in der griechisch-römischen Antike passen. Diese Zusammenhänge sollte man weiter vertiefen!

Dr. Johannes von Geymüller, Essen

Vertrauen

Zum Kommentar „Nichts zu relativieren“ (CIG Nr. 6, S. 2)

Es geht nicht darum, die Missbrauchskrise in der katholischen Kirche zu relativieren, wenn man auf das Zutagetreten einer ähnlichen Krise in der evangelischen Kirche hinweist. Nur eines sollte man nicht von der Hand weisen: Der Kern des Problems sind nicht Zölibat und Sexualmoral. Wir sind in unseren menschlichen Beziehungen auf Vertrauen angewiesen, sei es zwischen Eltern und Kindern, zwischen Lehrern und Schülern, unter Freunden, so auch zwischen geistlichen Begleitern und Begleiteten. Ich hatte Eltern, Lehrer und kannte Priester, denen ich vertraut habe – auch auf Grund ihrer Stellung, und das war lebensnotwendig für mich. Doch Vertrauen kann missbraucht werden. In diesem Sinne ist auch die Familie eine gefährdete Beziehung. Es kann nur darum gehen, im Vorfeld sorgfältig zu prüfen, ob Menschen charakterlich für eine solche Aufgabe geeignet sind.

Alfons Franz, Herford

Eingehüllt

Zum Artikel „Das Leben ist mein“ (CIG Nr. 6, S. 18)

Hilde Domin meinte einmal, Selma Merbaum schreibe blutjung eine Lyrik, die man nur „weinend vor Aufregung“ lesen kann. Sie hat recht mit dieser Einschätzung. Zum Glück behielt Domin ihren Eindruck nicht für sich, sondern setzte den Stern-Reporter und Exil-Rechercheur Jürgen Serke ins Bild. Der ließ sich ebenfalls überwältigen und sorgte dafür, dass in Deutschland 1980 eine Buchausgabe erschien: Ich bin in Sehnsucht eingehüllt.

Davis Erlay, Worpswede

Distanzierung

Zum Wochenrückblick „Relevanz“ (CIG Nr. 5, S. 2)

„Das Zeitalter des Christentums ist vorbei“, schreibt Kardinal Marc Ouellet. Dies sei zugleich aber eine „besondere Gelegenheit“, die christliche Sicht neu in die Gesellschaft einzuspeisen. – Ich frage mich nur, wie das geschehen soll, wenn nicht einmal nach der Ursache gefragt wird, warum es vorbei ist, ob nicht ein zu rigoroses Verhalten vieler Kirchenvertreter den sogenannten Laien gegenüber an den Tag gelegt wurde. Ein Gott, dessen Liebe schwer zu verdienen ist, erschwert das Leben nur und kann nicht wirklich ernst genommen werden.

Erst wenn sich die Kirche offiziell von der oft falsch verkündeten Botschaft distanziert, können sich die enttäuschten Menschen auf die Suche nach ihren christlichen Wurzeln begeben und die wirklich großartige Seite des Christentums erfahren.

Ingrid Schaff, Petersberg

Gefährlich

Zum Leitartikel „Die Fassung bewahren“ (CIG Nr. 5, S. 1)

Katrin Brockmöller macht auf ein bedeutsames Problem jeder Demokratie aufmerksam: Niemandem darf in einer Demokratie das Sprechen verboten werden. Doch wenn alle reden dürfen, besteht die Gefahr, dass es zu viele Menschen werden, die nur sprechen und nichts zu sagen haben. Wer mit der Macht der Worte nicht umgehen kann, sollte nicht als falscher Prophet auftreten. Eine Gesellschaft wird zerbrechen, wenn die ungeschriebenen sittlichen Gebote nicht beachtet werden.

Dr. Klaus Niermann, Neu-Anspach

Aufschlussreich

Zum Artikel „Jenseits der Träume“ (CIG Nr. 6, S. 5)

Ich möchte dem Autor zu dem Beitrag gratulieren. Das Phänomen der Schlafparalyse, wie von Ihnen beschrieben und erlebt, war mir noch nicht bekannt. Ich fand den Text sehr aufschlussreich und spannend geschrieben.

Michael Kühn, Bad Vilbel


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