EDITORIALStille Heilige

Während im fernen Peking der Führer der größten atheistischen Weltmacht, Xi Jinping, seine Macht in einem einmaligen Schritt für die kommenden fünf Jahre zementierte, verlängerte auf der anderen Seite der Erde das Oberhaupt der größten religiösen Weltmacht, Papst Franziskus, das Geheimabkommen des Vatikans mit China um weitere zwei Jahre.

W ährend im fernen Peking der Führer der größten atheistischen Weltmacht, Xi Jinping, seine Macht in einem einmaligen Schritt für die kommenden fünf Jahre zementierte, verlängerte auf der anderen Seite der Erde das Oberhaupt der größten religiösen Weltmacht, Papst Franziskus, das Geheimabkommen des Vatikans mit China um weitere zwei Jahre. Franziskus hat für dieses Papier viel Kritik einstecken müssen. Vor allem der Vorwurf, er würde die romtreue chinesische Untergrundkirche im Stich lassen, ist schmerzlich. Der Vatikan muss Diplomatie betreiben; er ist ein souveräner Staat und kein Gebetsverein. Doch kann ich den weinenden chinesischen Priester am Frühstückstisch nicht vergessen, von dem mir ein Teilnehmer einer Tagung berichtete. Er konnte die Entscheidung nicht begreifen, zweifelte am Sinn seiner Arbeit. Seinen Namen teilte er nicht mit. Oftmals sind es unbekannte Akteure, die den Lauf der Welt verändern. Manchmal können sie sogar Heilige sein, die niemand wahrnimmt (vgl. S. 5). Im großen Spiel der Patrozinien und der Weltpolitik gehen sie oftmals unter, doch sind sie Schätze, die geborgen werden wollen und müssen. Wenzel WIdenka

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