Für Sie notiertRechte Ränder

Trotz Jesu Gebot zur Nächstenliebe gibt es auch im christlichen Milieu Tendenzen zum Rechtspopulismus.

Trotz Jesu Gebot zur Nächstenliebe gibt es auch im christlichen Milieu Tendenzen zum Rechtspopulismus. Diesem widersprüchlichen Verhältnis widmete sich in Nürnberg eine Tagung zum Thema „Die katholische Kirche und die radikale Rechte“. Ein Teil konservativer Christen neige zu „Grenzüberschreitungen nach rechts“, zitiert das Portal katholisch.de die Publizistin Liane Bednarz. Traditionalistische Kreise in der Kirche übernähmen demnach immer wieder Themen und Signalworte von Rechtspopulisten, etwa die Rede von der „Meinungsdiktatur“ oder „Lügenpresse“. Bednarz’ Erklärung für dieses Abdriften nach rechts lautet: „Wer sehr konservativ und fromm ist, ist in der Gesellschaft marginalisiert. Und das können viele nicht ertragen.“

Verbindungen zwischen den rechten Rändern in Kirche und Gesellschaft bestünden aber auch in umgekehrter Richtung, betonte die Osnabrücker Theologin Sonja Strube. So versuchten Rechtsradikale, sich mit Rückgriffen auf den katholischen Antimodernismus öffentlich zu legitimieren: „Die Neue Rechte betreibt Mimikry; sie verstellt sich, um religiös statt rechts zu erscheinen.“ Gegen diese Vereinnahmung müsse sich die Kirche stärker wehren.

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