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Stimmen der Zeit. Die Zeitschrift für christliche Kultur 145 (2020) Heft 10

Über diese Ausgabe

Editorial

Artikel

  • Gratis S. 723-732

    Gott und das Virus

    „Wer ist Gott, und zu was ist er zu gebrauchen, gerade angesichts der Pandemie?“ Joachim Reger sucht vor dem Hintergrund der Theodizee-Frage nach Zugängen zum Jenseitigen. Zeiten der Krise seien auch Gelegenheiten, wieder zu lernen, Gott in allem zu suchen und zu finden, schreibt er. Damit ist nicht das Prinzip „Not lehrt beten“ gemeint. Grenzsituationen können aber den Blick weiten, die „Dynamik der Liebe“ in allem neu zu entdecken. Joachim Reger lehrt Fundamentaltheologie an der Universität Koblenz/Landau und ist im Schuldienst tätig. Zudem ist er Islambeauftragter im Bistum Speyer.

  • Plus S. 733-744

    Das Ende der StreunerjahreWole Soyinkas postkoloniales Nigeria, Calvinos Nachkriegsitalien und unser Post-Corona

    Krisenzeiten erzwingen ein Neudenken gewohnter Weltbilder, so auch die Corona-Pandemie. Mit einem Blick in die internationale Literatur gewinnt Michael Müller-Verweyen, Leiter des Goethe-Instituts in Litauen, Erkenntnisse über Strategien des Neuanfangs – am Beispiel von Italien nach 1945 und ­Nigeria nach der Befreiung von den Kolonialherren.

  • Plus S. 745-752

    Frauen störenDiversität ermöglicht bessere Führung

    Organisationen, die sich nicht stören lassen, verlieren irgendwann ihre Existenz, schreibt Andrea Qualbrink. Frauen in Führungspositionen gelten in vielen Unternehmen aber auch in der Kirche als Störfaktor. Dabei handelt es sich bei diesen „Störungen“ um konstruktive Impulse, die zur kritischen Reflexion anregen. Andrea Qualbrink ist Referentin im Bistum Essen und Beraterin für systemische Organisationsentwicklung. Sie promovierte zum Thema „Frauen in kirchlichen Leitungspositionen (Stuttgart 2019) und konzipierte dazu auch Studien im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz.

  • Plus S. 753-761

    Vergleichende Theologie als ProblemlösungChancen aus islamischer Sicht

    Die islamische Theologie als „Theologie der Verteidigung“ befinde sich in einer Krise, weil sie der religiösen Vielfalt und den Bedürfnissen heutiger Musliminnen und Muslime keine Rechnung trage. Rana Alsoufi, Professorin für Normenlehre des Islams an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, plädiert für einen komparativen interreligiösen Austausch auf akademischer Ebene, um Lösungen für gegenwärtige Fragestellungen der islamischen Theologie zu finden.

  • Plus S. 767-774

    Jarosław KaczyńskiPolens "ungekrönter König"

    Wer ist Jarosław Kaczyński, Gründer der in Polen regierenden PiS-Partei? Theo Mechtenberg schildert Kaczyńskis Weg zur Macht und wie er die bis heute sichern kann: durch das Feindbild der „Post-Kommunisten“. Dieses Feindbild ist geeignet, „um den politischen Gegner gleich welcher Art sowie sämtliche gesellschaftlichen Strömungen, die der rechtsnationalen, christlich verbrämten Ideologie von PiS entgegengesetzt sind, zu stigmatisieren, wobei PiS von Teilen der Kirche, die die Gefahr eines kulturellen Neomarxismus beschwören, unterstützt wird.“ Theo Mechtenberg ist Theologe und Germanist, deutsch-polnischer Übersetzer und Publizist.

  • Plus S. 775-784

    Glaube als "ultimate concern"Zu Paul Tillichs dynamischem Glaubensbegriff

    Glaube ist der Zustand letztgültigen Ergriffenseins“, schrieb der protestantische Theologe und Religionsphilosoph Paul Tillich. Was ist mit dieser rein formalen Definition des Glaubensbegriffs gewonnen? Werner Schüßler zeichnet das religionsphilosophische Werk Tillichs nach und schildert die Bedeutung seiner Glaubensdefinition für aktuelle Diskurse um die religiöse Gewissheit und Erkenntnis. ­Werner Schüßler ist Professor für Philosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Trier. Vor kurzem legte er eine Neuübersetzung von Paul Tillichs Schrift „Dynamics of Faith“ vor.

  • Plus S. 785-794

    Ökumenisches FortschreitenErläuterungen zur "Altenberger Erklärung" von Pfingsten 2020

    Der Ökumenische Altenberger Gesprächskreis blickt auf die Erfolge in der Ökumene seit den Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation zurück. „Auf die hilfreichen und vorausweisenden symbolischen Akte von Lund, von Hildesheim und manchen anderen, müssen kirchenrechtlich relevante Festlegungen der Kirchen folgen, wenn sie Rückfällen in ein vor-versöhntes Denken vorbeugen und das Fortschreiten im Miteinander un-umkehrbar machen wollen“, schreibt Manfred Richter. Der Autor ist evangelischer Pfarrer und Autor in Berlin.

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