Naturphänomene erkundenSchatten an der Wand

An sonnigen Sommertagen konnten die Jüngsten bereits erste Erfahrungen mit Schattenbildern sammeln. Jetzt, wo die Tage dunkler werden, setzen sie ihre Erkundungen in den Kita-Räumen fort.

Schatten an der Wand
© Harald Neumann

Für spielerische Experimente rund um Licht und Schatten wählen Sie eine freie Wand aus, die so breit ist, dass mehrere Kinder nebeneinander vor dieser sitzen bzw. gleichzeitig aktiv sein können. In ca. zwei Metern Entfernung stellen Sie eine LED-Lampe auf, deren Lichtstrahl mittig auf die Wand gerichtet ist. Den Raum zwischen Licht und Wand können die Mädchen und Jungen für ihre Schattenspiele nutzen, weshalb es ratsam ist, mögliche Stolperfallen aus dem Weg zu räumen. Die Kinder setzen sich zunächst auf den Boden, mit dem Gesicht zur Wand und dem Rücken zum Licht. Verdunkeln Sie den Raum und gesellen sie sich zu den Mädchen und Jungen. Lassen Sie ihnen ausreichend Zeit, sich an das reduzierte Licht zu gewöhnen und nach und nach die Schatten an der Wand wahrzunehmen: Sie sehen nur ihre Körperumrisse, nicht aber ihre Gesichtszüge oder etwa die Farbe ihrer Kleidung. Kommen Sie darüber ins Gespräch und stellen Sie Impulsfragen: „Wem von euch gehört denn dieser Schatten?“ „Schließt mal eure Augen und öffnet sie wieder. Ist euer Schatten noch da?“ Nach dieser ersten Annäherung ist die Neugier der Kinder geweckt und die Schatten- Erkundung kann mit folgenden Ideen vertieft werden.

Mein Schatten & ich

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • vertraute Spielmaterialien & Einrichtungsgegenstände (z. B. Kinderstühle, Puppenwagen, größere Tierfiguren)

SO WIRD’S GEMACHT: Die Kinder wenden sich nacheinander ihrem eigenen Schatten auf der angeleuchteten Wand zu und betrachten diesen genau. Stellen Sie Fragen: „Was macht der Schatten, wenn du ihn anlachst – lacht er zurück?“ Ermutigen Sie die Mädchen und Jungen, ihren Schatten zu streicheln. Wie fühlt sich das an? Bei dem Versuch, den Schatten mit einem Lappen wegzuwischen, erfahren sie, dass ihnen das nicht gelingt. Wenn die Kinder vor der Wand tanzen, springen, trippeln oder gehen, erleben sie, wie der Schatten mit ihren Bewegungen korrespondiert. Stellen Sie ihnen nach einer Weile Materialien zur Verfügung, die zu weiteren spannenden Experimenten anregen. Wenn die Jüngsten bspw. Stühle oder Puppenwagen in das Spiel integrieren, werden ihre Bewegungen und Positionen vielfältiger, dynamischer, komplexer – und entsprechend auch ihre Schatten an der Wand. Zusätzlich werfen die vertrauten Spielmaterialien eigene Schatten. Die Kinder sind herausgefordert, gleichzeitig Akteure und Beobachter zu sein.

Reisende Schatten

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • Kinderstühle oder -hocker
  • Taschenlampe

SO WIRD’S GEMACHT: Parallel zur Wand bauen die Kinder mit Ihrer Hilfe einen Zug aus Stühlen, die sie hintereinander aufstellen. Sobald sie dort Platz genommen haben, kreieren Sie eine optische Täuschung, indem Sie eine auf die Wand gerichtete Taschenlampe langsam kreisen lassen. Das Schattenbild scheint sich dadurch zu bewegen – ein faszinierender Effekt, der den Kindern viel Freude bereitet. Laden Sie die Jüngsten ein, ihre „Zugfahrt“ mit einem Lied zu begleiten oder aus dem „Zugfenster“ zu schauen. Durch die anschließende Verteilung der Stühle im Raum erleben die Kinder wiederum verschiedene Schattengrößen: Je näher sie an der Lichtquelle sitzen, desto größer wird ihr Schatten, je näher an der Wand, desto kleiner. Meist finden dies schon unter Dreijährige heraus, indem sie ihre Stühle eigentätig vor- und zurückschieben.

Fang das Schattentier!

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • Stabfiguren (z. B. Giraffe, Katze, Hase)

SO WIRD’S GEMACHT: Halten Sie die Tier-Stabfigur aufrecht vor das LED-Licht und bewegen Sie diese hin und her. Die Szenerie spiegelt sich an der Wand wider, evtl. begleitet von einem der Gruppe vertrauten Lied. Die Kinder werden sicher versuchen, etwa die Schatten-Katze zu streicheln oder sich zu strecken, um den Kopf der Giraffe zu erreichen. Die Mädchen und Jungen können mit dem Schattentier auch Fangen spielen: Jeweils ein Kind steht vor der Wandprojektion und ruft: „Schattentier, komm zu mir!“ Lassen Sie dann die Tierfigur von links nach rechts huschen, mal rasch, mal stockend, und fordern Sie damit das Kind heraus: „Fang mich doch, fang mich doch, deine Hose hat ein Loch!“ Bei plötzlichen Kehrtwendungen des Schattentiers muss auch das Kind schnell reagieren und seine Laufrichtung ändern – das schult sein Reaktionsvermögen und sorgt für lustige Situationen.

Schatten

BENÖTIGTE MATERIALIEN:

  • mehrere LED-Taschenlampen
  • farbige Plastikflaschen (500 ml)
  • Konservenglas-Deckel
  • Textilklebeband, durchsichtiges Klebeband

SO WIRD’S GEMACHT: Schneiden Sie den Hals der Flaschen rundherum so ab, dass Sie Taschenlampen in diese platzieren können. Die dadurch entstehenden scharfen Ränder umkleiden Sie mit Textilklebeband. Damit die Lampen während des Spiels nicht herausfallen, können Sie die Flaschenöffnungen mit Konservendeckeln verschließen; befestigen Sie diese rundherum mit Klebeband. Stellen Sie den Kindern die Lichter zur freien Verfügung: Ihre Schatten mit farbigem Licht anzuleuchten, eröffnet ihnen eine unbekannte visuelle Wahrnehmung und schärft ihren Blick für Details. Die Jüngsten entscheiden selbst, worauf sie das farbige Licht richten wollen, ob auf den Schatten ihrer Haare, ihrer Füße oder eines anderen Körperteils. Die unterschiedlich farbigen Lichtkegel überschneiden sich an der Wand und Farbmischungen entstehen.

Kleinstkinder-Newsletter

Ja, ich möchte den kostenlosen Kleinstkinder-Newsletter abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch de Verlag Herder ein. Den Newsletter oder die E-Mail-Werbung kann ich jederzeit abbestellen.
Ich bin einverstanden, dass mein personenbezogenes Nutzungsverhalten in Newsletter und E-Mail-Werbung erfasst und ausgewertet wird, um die Inhalte besser auf meine Interessen auszurichten. Über einen Link in Newsletter oder E-Mail kann ich diese Funktion jederzeit ausschalten.
Weiterführende Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.