Leserbriefe

Ferien-Spiritualität

Danke für den Beitrag „Geistlich reifen in den Ferien“. Das Thema der Versuchungen als „Wegbegleiter“ im Leben scheint mir sehr wichtig zu sein, zumal es durch den weitgehenden Verlust der Beichte kirchlich kaum mehr aufgefangen wird. Christian Olding versteht es meisterhaft, Hilfen aufzuzeigen, angefangen mit dem Hinweis auf die unterschiedlichen Ursprünge der Versuchungen. Schön, wie zum Schluss alles in das „hartnäckige“ Beten führt: „Nur ohne dich, Gott, kann ich nicht sein.“

Ruth Wellbrock, Damme

Wunder des Lebens

Mit dem Kommentar „EU auf Abwegen“ über den Matić-Bericht und das darin geforderte „Recht auf Abtreibung“ sprechen Sie mir aus der Seele. Welch unsagbares Wunder ist es doch, wenn in einer Frau Leben heranwächst! Wie die Mutter bereits vor der Geburt mit ihrem Kind kommunizieren kann! Und wie dann nach Monaten des Wachsens, Werdens und Reifens ein fertiges Menschlein diesen geschützten Raum verlässt. Es mag sicher tragische Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch geben, die auch ernst zu nehmen sind. Aber darf man von einem „Recht“ sprechen?

Katrin Graf, Hall/Österreich

Missionsgeschichte

Die „Verwüstungen einer kolonialen Vergangenheit“ in Kanada sind natürlich zu beklagen. Für ein faires Urteil und um ein komplettes Bild zu bekommen, ist jedoch auch festzuhalten: Kanadas ältere Missionsgeschichte im 17. Jahrhundert ist von ganz anderen, wirklich großartigen Beispielen rücksichtsvoller Begegnungen mit den indigenen Völkern und selbstlosen christlichen Einsatzes von Missionarinnen und Missionaren, besonders Ursulinen und Jesuiten, für deren Leben und Kultur geprägt.

Prof. Dr. Johannes Meier, Mainz

Die Sprache der Kirche

Ihrem Appell „Lasst bitte alle Glaubensphrasen weg“, den Sie im Zusammenhang mit der neuen EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich formulieren, wünsche ich ein starkes Echo. Wenn ich als 83-Jähriger im Gottesdienst im Altenheim die gesprochenen und gesungenen Texte genauer bedenke, fällt mir zunehmend auf, dass mir die lehramtlich abgesicherten Texte vorkommen, als wären sie in einer mir unverständlichen Sprache abgefasst. Als Kind habe ich die offiziellen Gebete – damals noch auf Latein – unhinterfragt hingenommmen. Jetzt wird mir die kirchliche Amtssprache auch auf Deutsch zunehmend fremd. Sie trifft meine Lebenswirklichkeit nicht mehr.

Rudolf Kieser, Baldham

Lieder und ihre Texte

So recht Heike Helmchen-Menke grundsätzlich mit ihrer Empfehlung hat, Kindern religiöse Gute-Nacht-Lieder vorzusingen, so sehr sollte man sich doch im Einzelfall Gedanken über den Text machen. Mein ältester Sohn – er ist heute 57 – hat mir gerade erst gesagt, wie sehr ihn einst als Kind das beliebte Wiegenlied „Guten Abend, gut’ Nacht“ verängstigt hat. Heißt es darin doch: „Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt...“ Er habe dann immer gedacht: Was ist, wenn Gott nicht will...?

Irene Kramer, München

Die Päpste und das Klima

Im Kommentar „Kirche der Abgehängten“ schreiben Sie: „Es brauchte einen südamerikanischen Papst, um die Gefahren des Klimawandels und der wirtschaftlichen Ausbeutung ins Zentrum der kirchlichen Wahrnehmung zu rücken.“ Dem möchte ich widersprechen. Auch Franziskus’ Vorgänger, Benedikt XVI., hat mit seiner kenntnisreichen, vorausblickenden Fürsorge als geistlicher Hirte bereits vor zehn Jahren betont: „Wir müssen anders leben, damit die Schöpfung überleben kann.“ Sicher, Appelle wie dieser gehen oft als nebensächlich unter. Deshalb kommt es auf jeden Einzelnen an.

Elisabeth Klausmann, Stuttgart

Kein strafender Gott

Danke Felix Evers für den Beitrag „Talita kum!“ Was für ein wertvoller Impuls über die letzten Dinge! Sünde und Todsünde, Fegfeuer und Hölle werden konkret benannt, aber in einem anderen Licht gesehen. Ich bin Jahrgang 1951, und die frühere Interpretation dieser Begriffe prägte sich mir (zu) tief ein. Ich betete zwar zum „lieben Gott“, aber im Alltag war und blieb er der Beobachtende und Strafende. Ich arbeite immer noch an meinem „Talita kum!“ Danke für diese neue, souveräne Sichtweise.

Robert Hartmann, Gerolzhofen


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