Mit Kleinstkindern den Palmsonntag feiernDer König auf dem Esel

Mit Liedern, Palmbüscheln und Figuren haben die Kinder des Kinderhauses St. Paul den Palmsonntag intensiv vorbereitet und gefeiert. Lesen Sie, wie auch Sie das Fest in Ihrer Kita begehen können.

Indem Kleinkinder in der Kita jahreszeitliche Feste mit vorbereiten und feiern, bekommen sie einen ersten Zugang zu religiösen Inhalten und Traditionen. Der Palmsonntag eignet sich gut, ihn schon mit den Jüngsten zu thematisieren: Die biblische Geschichte ist leicht verständlich, und klare Symbole wie z. B. der Esel oder die Palmzweige vermitteln ihnen einen Eindruck des Festes.
Daher gehört der Palmsonntag zu den Festen, die im Kinderhaus St. Paul in Stuttgart gefeiert werden. Um die Kinder schon in der Zeit vorher auf das Palmsonntagsfest vorzubereiten, bieten sich z. B. die folgenden Aktivitäten an.

Ein freudiger Empfang

Betrachten Sie mit den Kindern ein Pappbilderbuch, das die Geschichte des Palmsonntags kleinkindgerecht erzählt (z. B. „Die Geschichte von Ostern“, Herder 2014), und sprechen Sie mit ihnen darüber: Jesus reitet auf einem Esel nach Jerusalem. Alle Menschen wollen ihn sehen, denn er ist freundlich und hilfsbereit zu Groß und Klein und hat anderen Menschen viel Gutes getan. Auch erzählt er viel von Gott. Die Menschen freuen sich, winken ihm mit Palmzweigen zu und legen ihm diese und auch ihre Kleidung wie einen Teppich zu Füßen.

Palmbüschel binden

Der heraufziehende Frühling lädt dazu ein, mit den Kindern grüne Zweige zu pflücken und daraus traditionelle Palmbüschel zu binden. Gewöhnlich wird hierfür Buchs verwendet, doch da dieser giftig ist, greifen Sie auf andere, ungiftige Zweige, Wiesenpflanzen oder Kräuter zurück. Helfen Sie den Kindern dabei, die Zweige zu einem Bund zusammenzufügen und diese mit Bast oder bunten Bändern zusammenzubinden.

Hosianna in der Höh!

Singen Sie mit den Kindern das Lied „Jesus zieht in Jerusalem ein“ (s. Literatur). Es ist sehr fröhlich und aufgrund der vielen Wiederholungen leicht zu singen. Jedes Kind hält dabei sein eigenes Palmbüschel in der Hand. Damit winken alle gemeinsam beim Refrain „Hosianna in der Höh“. Durch die musikalische Erzählung kommen die Jungen und Mädchen nochmals mit der Palmsonntagsgeschichte in Berührung und können diese selbst schon ein wenig nachspielen.

Was wir an Palmsonntag feiern

An Palmsonntag, dem letzten Sonntag vor Ostern, feiern Christen den Einzug Jesu nach Jerusalem. Um dort das Pessachfest zu feiern, ritt Jesus auf einem Esel in die Stadt. Die Menschen empfingen ihn wie einen König und legten Palmzweige vor ihm nieder. Heute wird der Palmsonntag mit einer Prozession und selbst gebundenen Palm- oder Buchsbaumsträußen begangen.

Das Lied lässt sich auch gut als Reigen umsetzen: Stellen Sie sich hierzu mit den Kindern in einem Kreis auf. Mit je einem Palmbüschel in der Hand beginnen alle, das Lied zu singen und dabei im Kreis zu laufen. Bleiben Sie beim Refrain stehen, strecken Sie gemeinsam die Palmbüschel in die Höhe und schwenken Sie diese hin und her. Sicherlich wird das Singen und fröhliche Winken den Kindern große Freude bereiten.

Wir feiern heut ein Fest

Planen Sie rechtzeitig, in welchem Rahmen das Palmsonntagsfest stattfinden soll und wie Sie es gestalten möchten. Wenn Sie mit den Kindern einen Gottesdienst feiern möchten, nehmen Sie Kontakt mit dem Pfarrer Ihrer Gemeinde auf. Im Kinderhaus St. Paul ist der Pastoralreferent den Kindern schon bekannt, da er die Kita regelmäßig bei christlichen Festen und in der religiösen Erziehung begleitet. Legen Sie den Gottesdienstablauf gemeinsam mit ihm fest: Zu diesem gehören neben der Geschichte vom Einzug in Jerusalem auch das Singen von Liedern und Sprechen von Gebeten, außerdem der Segen des Pfarrers. Die Palmsonntags-Erzählung lässt sich auch gut szenisch darstellen, z. B. mithilfe von Egli-Figuren (www.egli-figuren.de). Dies können Sie schon im Voraus mit den älteren Kindern üben und schließlich für den Gottesdienst in der Mitte des Raumes gestalten.

Der Kindergottesdienst

Der Gottesdienst sollte bestenfalls in einem Raum stattfinden, mit dem alle Kinder vertraut sind und in dem sie sich zurechtfinden – so können sie ihre Aufmerksamkeit ganz auf das Ereignis richten. In der Mitte eines großen Sitzkreises befindet sich das im Voraus gestaltete Bodenbild: die Tücher als Straße, bedeckt mit Zweigen und Puppenkleidern, gesäumt von den Egli-Figuren. Am einen Ende der Straße sitzt Jesus auf dem Esel, am anderen Ende steht das Stadttor aus Bauklötzen.
Vorne im Raum sitzt der Pastoralreferent im weißen Gewand. All das schafft eine besondere Atmosphäre. Versammeln Sie sich mit allen Kindern im Sitzkreis. Wenn Sie die Jüngsten auf den Schoß nehmen, können diese in Ruhe das Geschehen verfolgen.
Der Pastoralreferent beginnt den Gottesdienst, indem er alle Kinder und Erwachsenen begrüßt und zum Morgengebet einlädt. Die Kinder lauschen seinen Worten. Anschließend erzählt eine Erzieherin die Geschichte vom Einzug Jesu in Jerusalem.

Karl hört aufmerksam zu und folgt gespannt dem Auftritt der Jesusfigur auf dem Esel. Er sieht, wie die größeren Kinder aus dem Sitzkreis in die Mitte kommen und die Figuren passend zur Geschichte bewegen. Dann gehen sie wieder an ihre Plätze zurück. Stehen die Großen auf und singen, steht er auch auf und singt mit. Das Lied kennt er doch! Er winkt mit seinem Palmbüschel und ruft beherzt „Hosianna in der Höh!“ Dann setzt er sich mit den anderen wieder hin.

Mit dem Segen des Pastoralreferenten endet schließlich der Gottesdienst. Die Kinder verstehen die Bedeutung der religiösen Handlungen und Symbole vielleicht noch nicht. Aber sie sammeln erste Eindrücke und Erfahrungen, z. B. indem sie gemeinsam singen und den Gebeten des Pfarrers zuhören, sich einander die Hände reichen und biblische Geschichten kennenlernen.
Geben Sie den Kindern die Möglichkeit, sich nach dem Gottesdienst die Figuren aus der Nähe anzusehen und sie vorsichtig in die Hand zu nehmen. Vielleicht kommt der Pfarrer dazu und zeigt den Kindern die Figuren. Spannend wird es für die Jungen und Mädchen auch sein, den Pfarrer ohne Gewand zu sehen.
Geben Sie den Kindern als Andenken an das gemeinsame Fest ihre Palmbüschel mit nach Hause. 

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