Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung, Qualitätsentwicklung: in der Kita

Qualitätsentwicklung betont im Gegensatz zum Qualitätsmanagement mehr den Prozesscharakter bzw. den dynamischen Aspekt sowie den Blick auf fachlich-inhaltliche Kriterien innerhalb von Qualitätsprozessen.

Der nationale Kriterienkatalog von Tietze und Viernickel² beschreibt sieben Schritte der Qualitätsentwicklung:

1. Situationsanalyse: Jede pädagogische Fachkraft nimmt eine Selbsteinschätzung der pädagogischen Arbeit vor.
2. Bewertung des aktuellen Qualitätsprofils: Die pädagogischen Fachkräfte tragen ihre individuellen Bewertungen zusammen und diskutieren diese. Daraus werden Stärken und verbesserungswürdige Bereiche erarbeitet.
3. Fachliche Orientierung: Das Team wählt Aspekte aus, die gemeinsam reflektiert und verändert werden sollen.
4. Diskussion von Veränderungszielen: Als Ergebnis der fachlichen Auseinandersetzung entwickelt das Team Zielvorstellungen.
5. Zielvereinbarungen: Am Ende des Prozesses stehen Zielvereinbarungen. Es wird festgelegt, was in einem bestimmten Zeitraum erreicht werden soll.
6. Planung von Umsetzungsschritten: Die Zielvereinbarung enthält eine genaue Planung von Schritten und legt Zuständigkeiten fest.
7. Ergebnissicherung: Die Realisierung von Zielen wird auf dem Weg der Umsetzung und auch im Gesamtergebnis überprüft.

Nach § 22a SGB VIII besteht für Einrichtungen der gesetzliche Auftrag zur Arbeit mit einem Qualitätsmanagement: „Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen die Qualität der Förderung in ihren Einrichtungen durch geeignete Maßnahmen sicherstellen und weiterentwickeln. Dazu gehören die Entwicklung und der Einsatz einer pädagogischen Konzeption als Grundlage für die Erfüllung des Förderungsauftrags sowie der Einsatz von Instrumenten und Verfahren zur Evaluation der Arbeit in den Einrichtungen.“³

1. Orientierungsqualität: Orientierungsqualität macht Aussagen zum Auftrag, zu den Werten, zum Bild vom Kind sowie zu den Auffassungen über die kindliche Entwicklung.
2. Prozessqualität: Prozessqualität macht Aussagen darüber, wie eine Leistung erbracht wird, welche Abläufe und Zuständigkeiten dafür erforderlich sind.
3. Pädagogische Prozessqualität: Die pädagogische Prozessqualität beschreibt die Beziehungen zwischen den Kindern und zwischen Kindern und Erwachsenen sowie die Interaktionen der Kinder mit ihrer räumlich-materiellen Umwelt.
4. Strukturqualität: Strukturqualität macht Aussagen darüber, womit die Qualität erreicht werden soll: finanzielle Rahmenbedingungen, räumliche Bedingungen, Personalausstattung, Personalentwicklungsmaßnahmen.
5. Ergebnisqualität: Ergebnisqualität zeigt, ob das Versprochene, also die im Qualitätsprozess erarbeiteten Standards, auch eingehalten worden sind

Fachberatung entwickelt und sichert Qualität in Kindertageseinrichtungen. Fachberatung für Kindertageseinrichtungen unterstützt pädagogische Fachkräfte, Leitungen, die Teams und Träger im Blick auf pädagogische, rechtliche und betriebswirtschaftliche Themen und Fragestellungen, es geht um Beratung, Vernetzung, Qualifizierung, Qualitätsmanagement, Konzeptionsentwicklung, Qualifizierungsmaßnahmen, aber auch um die Verwaltung und Finanzierung der Kindertageseinrichtungen. (…) Fachberatung kann bei den Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe angesiedelt sein, ebenso können Kindertageseinrichtungen oder Träger externe Anbieter für Fachberatung engagieren. Fachberatung ist vor diesem Hintergrund bundesweit heterogen verankert und organisiert: mit und ohne Dienst- und Fachaufsicht, je nach Auftrag und Trägervorgabe mit unterschiedlichen Zielen und Aufgaben.