Wie Ponys Kindern Stärke schenkenTiergestützte Pädagogik mit Miniaturponys

Wie Kinder im Kontakt mit Miniaturponys Vertrauen fassen, soziale Kompetenzen stärken und neue Erfahrungen sammeln können, zeigt Autorin Carola Weidemann auf.

Mehrere kleine Ponys stehen nebeneinander auf sandigem Boden und blicken zur Kamera.
© Carola Weidemann

Wenn ein Kind die Nase eines Ponys berührt, passiert oft etwas Wunderschönes. Die Schultern entspannen sich, der Blick wird weicher – manchmal huscht sogar ein vorsichtiges Lächeln übers Gesicht. Gerade Kinder, die sonst eher still oder unruhig sind, finden in der Nähe dieser sanften Tiere Halt. Ein kleiner Moment kann Großes auslösen. Und genau darum geht es: um Begegnungen, die berühren. Mini-Ponys schaffen das – leise, geduldig, ganz ohne Worte.

Sanfte Begleiter auf Augenhöhe
Miniaturponys wie Pumuckel sind keine Zirkustiere, sondern feine, kluge Persönlichkeiten. Ihre geringe Größe macht sie für Kinder greifbar. Sie wirken nicht einschüchternd – im Gegenteil: sie laden ein, sich zu nähern, zu vertrauen. Viele pädagogische Fachkräfte berichten, dass Kinder, die sich nur schwer öffnen, im Kontakt mit einem Pony regelrecht aufblühen. Da wird gestreichelt, gefüttert, geführt. Und dabei entsteht etwas Magisches: eine Beziehung. Echt, ehrlich, empathisch.

Was Ponybesuche bei Kindern auslösen können

  • Selbstwirksamkeit: Wer ein Pony führen darf, fühlt sich stark – und wichtig.
  • Soziale Nähe: In der Gruppe mit dem Tier zu arbeiten, fördert Rücksichtnahme und gemeinsames Handeln.
  • Feinfühligkeit: Das Pony spürt jede Stimmung – und reagiert darauf. Kinder lernen, mit Achtsamkeit zu kommunizieren.
  • Geborgenheit: Manche Kinder lehnen sich an das Pony, umarmen es oder flüstern ihm etwas zu. Ein geschützter Raum entsteht.

„Ich glaube, es hat mich verstanden“, sagte ein Kind nach der ersten Begegnung. Und man konnte spüren – es meinte es wirklich.

Kinder profitieren besonders
Vor allem in Kitas, Förderschulen, inklusiven Gruppen oder in belasteten Lebenssituationen zeigt sich die Kraft der tiergestützten Arbeit. Kinder, die viel erlebt haben oder wenig Vertrauen kennen, finden im Pony eine stille, aber verlässliche Verbindung. Das stärkt – innerlich und nachhaltig.

Einfühlsame Arbeit braucht starke Partner:innen
Hinter jedem wirksamen Ponybesuch steht ein Team aus erfahrenen Pädagog:innen und einfühlsamen Trainer:innen. Sie planen behutsam, gestalten individuelle Begegnungen und wahren stets das Wohl des Tieres. Carola Weidemann, bekannt durch ihre Auftritte im WDR und im ARD-„Nachtcafé“, ist eine von ihnen. Sie bildet Mini-Ponys speziell für diese Einsätze aus. „Es geht nicht um Leistung, sondern um Nähe. Um den Moment, der zählt“, sagt sie.

Was braucht es für gelungene Einsätze?

  • Zeit und Ruhe: Kinder und Tiere brauchen beides – ohne Druck.
  • Regelmäßigkeit: Nur Wiederholung schafft echte Beziehung.
  • Vertrauen: In das Tier, die Fachkraft – und sich selbst.

Tiergestützte Angebote auch in der Kita?
Ja – und sie lohnen sich! Viele Einrichtungen integrieren Ponybesuche als feste Förderelemente. Möglich sind wöchentliche Einheiten, Projekttage oder begleitete Einzelangebote. Wichtig: Arbeiten Sie mit qualifizierten Anbieter:innen, achten Sie auf Zertifizierungen und besprechen Sie Ziele im Vorfeld.

Auch Unternehmen erkennen den Wert
Was für Kinder wirkt, inspiriert auch Erwachsene. Immer mehr Unternehmen setzen Mini-Ponys in Gesundheitsprogrammen oder Teamentwicklungen ein – zur emotionalen Unterstützung und zur Stärkung sozialer Kompetenzen. Die Verbindung, die zwischen Mensch und Tier entsteht, kennt kein Alter.

Fazit
Mini-Ponys sind Seelentröster, Mutmacher und Türöffner. Sie helfen Kindern, sich selbst zu spüren und anderen zu vertrauen. Und sie zeigen uns, dass wahre Stärke nicht laut sein muss. Für pädagogische Fachkräfte sind sie ein wertvolles Werkzeug – und für Kinder oft ein stiller Schlüssel zur eigenen Kraft.
Wenn Sie spüren, dass in Ihrer Einrichtung ein Ort für solche Begegnungen entstehen sollte, dann zögern Sie nicht. Kinder brauchen keine perfekten Worte – sie brauchen echte Nähe. Und manchmal beginnt alles mit einem Pony.

Informationen zu Standards und Qualitätssicherung tiergestützter Pädagogik finden Sie bei der ISAAT – International Society for Animal Assisted Therapy:
https://www.isaat.org/

Über die Autorin
Carola Weidemann ist seit über 30 Jahren in der Dressur zu Hause und spezialisiert auf die Ausbildung englischer Miniaturponys für tiergestützte Therapie. Mit viel Herz, Fachwissen und Verantwortung besucht sie regelmäßig Senior:inneneinrichtungen, Hospize und Kitas, um dort heilende Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu ermöglichen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht stets das Tierwohl – und die Kraft stiller Momente. https://www.instagram.com/pumuckel_w/

Carola Weidemann

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