Zwei Jahre

Der Wochenrückblick.

Ein Ereignis muss allem voranstehen:

1 | Ukraine. Am 24. Februar jährt sich der verwerfliche Angriff von Putins Russland auf die Ukraine zum zweiten Mal. Zwei Jahre voller Tod und Leid, zwei Jahre voller Zerstörung von Leben, Städten, Gütern – und trügerischen Verlässlichkeiten. Denn dieser Jahrestag steht auch für das Ende einer westlichen Sicherheitsfantasie, die uns nichts von alldem hat kommen sehen lassen. Es wird schon nicht so schlimm…

Dabei waren die Anzeichen nur allzu deutlich, dauert der Krieg in der Ukraine doch in Wahrheit schon zehn Jahre: Im Februar 2014 schlug die Regierung des korrupten Präsidenten Janukowitsch die Proteste auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz gewaltsam nieder. Und während in der Hauptstadt mehr als hundert Demonstranten für eine demokratische Zukunft starben, besetzten russische Truppen die ukrainische Halbinsel Krim. Die Unterstützung des Westens ließ lange auf sich warten, um dann umso überwältigender auszufallen. Doch ein Ende des Kriegs ist weiter nicht in Sicht – weder im Gefecht noch am Verhandlungstisch. Und so lässt die Solidarität langsam nach oder verkehrt sich mitunter ins Gegenteil. Nicht nur Geld und Waffen scheinen erschöpfliche Ressourcen zu sein, sondern auch emotionale Anteilnahme.

Wir können dem nur entgegenwirken, wenn wir nicht zulassen, dass sich das Entsetzen über diesen, über jeden Krieg abnutzt – so nachvollziehbar psychischer Selbstschutz angesichts zahlreicher Krisen weltweit auch sein mag. Der Kampf der Ukrainerinnen und Ukrainer gilt auch der Idee eines freien Europas, ohne das niemand von uns leben will. Wir dürfen sie nicht alleine lassen!

2 | Moskau. Die US-Sendergruppe Radio Free Europe/Radio Liberty darf nach einem Verbot der Regierung nicht mehr in Russland senden. Mitarbeitenden droht fortan juristische Verfolgung.

3 | Augsburg. Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung haben sich die deutschen Bischöfe gegen Rechtsextremismus positioniert. Der DBK-Vorsitzende, Georg Bätzing, lehnte eine Beteiligung von AfD-Mitgliedern in Kirchengremien wie Diözesan- oder Pfarrgemeinderäten ab: „Die Werte, die wir vertreten, sind nicht kompatibel.“

4 | Erfurt. Hundert Tage vor Eröffnung des Katholikentags beginnt der Endspurt auf das kirchliche Großereignis. Thüringens Landeshauptstadt erwartet bis zu 20000 Besucher. Zum Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ erklärte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp: „Wir leben aus der Hoffnung, dass wir etwas bewegen können, dass es sich lohnt, am Frieden zu arbeiten.“

5 | Halberstadt. Beim längsten Musikstück der Welt, der Komposition As slow as possible des US-Avantgardisten John Cage, ist ein neuer Ton erklungen – zum ersten Mal seit zwei Jahren. Der Klang von bisher sechs Orgelpfeifen wurde um eine weitere ergänzt. Das Projekt läuft seit 2001 und ist auf 639 Jahre angelegt.

6 | Bulgarien. Erstmals werden in Zukunft zwei Heilige auf regulären Euro-Münzen abgebildet. Bulgarien tritt voraussichtlich 2025 der Euro-Zone bei. Dann soll der Landespatron Iwan Rilski die Motivseite der 1-Euro-Münze und der Mönch Païssi von Hilandar die der 2-Euro-Münze zieren.

7 | Vatikan. Der diesjährige Welttag der Großeltern steht unter dem Motto „Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin“. Der Psalmvers soll auf die Einsamkeit aufmerksam machen, unter der ältere Menschen häufig leiden. Papst Franziskus hatte den Gedenktag 2020 eingeführt. Er findet am vierten Juli-Sonntag statt, in diesem Jahr der 28. Juli.

Anzeige: In der Tiefe der Wüste. Perspektiven für Gottes Volk heute. Von Michael Gerber

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