Ihre PostLeserbriefe

Sakramente

Zum Beitrag „Ich beichte“ (CIG Nr. 13, S. 5)

Vielen Dank für diesen Beitrag über das Sakrament der Versöhnung. Ich kann ihn um eine aktuelle Erfahrung ergänzen. Es war vor wenigen Tagen in einer Klinik mit onkologischem Schwerpunkt. Nach der Eucharistiefeier, die dort alle zwei Wochen ein Priester feiert, fragte mich eine Person: „Wann kann ich hier beichten?“ Ich antwortete: „Gerne jetzt.“ Es wurde für uns beide eine intensive, tiefe „Feier der Versöhnung“, wie ich sie lange nicht mehr erlebt habe. Und: Gerade (noch) zur rechten Zeit! 

Auf dem Weg zum anschließenden Pfarrgemeinderatstreffen dachte ich: Wie können Papst und Bischöfe ruhig schlafen, während sie verhindern, dass durch die Weihe gut ausgebildeter und bewährter Frauen und Männer zu Priesterinnen und Priestern viele rechtzeitig einen Zugang zu den Geschenken der Taufe, der Beichte, der Eucharistie, der Krankensalbung, ja aller Sakramente Jesu Christi bekommen?

Pfr. Dr. Hans Huber, Kiefersfelden

Tut dies!

Zu den Zeitgängen zur Kar- und Osterliturgie „Im Kreuz ist Leben“ (CIG Nr. 13, S. 3)

Wenn ich die Texte der Synoptiker zum Mahl Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Tod, das er als Paschamahl gefeiert hat, lese, kann ich die Aussage des Autors, dass Jesus bei diesem Mahl die Eucharistie und das damit verbundene Priestertum eingesetzt habe, schwerlich verstehen. Zudem: Gerade auch als Nichtpriester fühle ich mich bei Jesu Wort „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ angesprochen.

Welchen Sinn macht es, beim Gottesdienst am Gründonnerstag, der ja ein Lob- und Dankgottesdienst ist, nach dem Gloria Glocken und Orgel schweigen zu lassen? Der Hinweis, hier haben sich schlicht alte Bräuche erhalten, trägt für mich nicht. Wenn etwas nicht mehr verstanden wird, sollte man davon Abstand nehmen.

Gotthard Dobmeier, Erdweg

Am Kreuz

Zum Artikel „Entstellt, verabscheut: Jesus neu sehen“ (CIG Nr. 12, S. 14)

Danke für diesen überaus lesenswerten Beitrag. Vergangenes Jahr war ich in Manoppello, in den Abruzzen. Dort wird das Volto Santo verehrt, ein kleines Schleiertuch aus Byssus-Seide mit dem „nicht von Menschenhand gemalten Antlitz“ des Auferstandenen. Nein, es ist kein schönes Antlitz: die Nase zerschlagen, die Mundwinkel eingerissen, das Gesicht übersät mit Blutergüssen. Und doch blicken einen unglaublich friedlich-sanfte Augen an!

Dr. Andrea Korte-Böger, Siegburg

Unfassbar: Jesus hängt am Kreuz, gefoltert, verwundet, geschlagen, verschmachtend. Er steigt hinab in die tiefsten Abgründe unseres Menschseins. Alle, die Beladenen sowie die Opfer von Gewalt und Krieg, zieht er an sich. Er nimmt mich mit meinen Verfehlungen und Verwundungen mit in die unfassbare Herrlichkeit seiner Auferstehung. 

Dr. Klaus Beurle, Würzburg

Alte Schläuche

Zur Fastenmeditation „Gärprozesse“ (CIG Nr. 12, S. 13)

Bischof Michael Gerber deutet die Stelle „neuer Wein in neuen Schläuchen“ sehr überzeugend und betont die Wichtigkeit von „Gärprozessen“. Die Haltung, solche Prozesse autoritär zu unterbinden oder zu verschleppen, ist im Lehramt nach wie vor vorhanden. In Mt 9,17 heißt es: „Niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein füllt man in neue Schläuche, dann bleibt beides erhalten.“ Betrachtet man die Glaubensinhalte des Evangeliums als neuen Wein, kirchliche Strukturen und das Lehramt als Schläuche, erscheinen Teile dieser Strukturen und des Lehramts allzu oft als „alte Schläuche, die reißen“. 

Hubertus Gussone, Grafschaft

Heilsam

Zum Beitrag „Gott läuft uns entgegen“ (CIG Nr. 12, S. 4)

Frühe Bilder und Vorstellungen von Gott werfen nicht selten lange Schatten und vergiften mitunter ein Menschenleben. Der Psychoanalytiker Tilmann Moser hat in seiner Autobiographie Gottesvergiftung davon berichtet. Dieses Buch hat mich seinerzeit sehr berührt. Der rundum hilfreiche Artikel von Felix Evers ist angesichts dessen ein wirklicher Perspektivwechsel, eine durch und durch heilsame Therapie. 

Bischof em. Heinz Josef Algermissen, Fulda


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