Georg Schwikart Buch des Lebens

Ich lese jeden Tag in der Bibel. Ich habe darin meine Lieblingsbücher und Passagen, die ich auswendig kenne. Manches bleibt mir fremd. Und obwohl ich die Bibel ab und zu von vorn bis hinten lese, vergesse ich vieles wieder und stoße dann auf Sachen, von denen ich meine, sie noch nie gehört zu haben.

Ich verehre die Bibel als Gottes Wort, befreit von der bedrückenden Vorstellung, jedes Wort darin sei direkt von Gott diktiert worden und fordere meine uneingeschränkte Akzeptanz. Die Bibel ist in ihrer Vielfalt wie das Leben selbst, mal schräg, mal schön, mal trocken, mal unverständlich, mal hilfreich, eben überraschend vielseitig. Die romantische Vorstellung, die Bibel sei eine Art persönlicher Brief Gottes an mich, begrabe ich. Diese Beerdigung erleichtert mich.

Wer die Bibel liest, wird mit Texten und Geschichten konfrontiert, die einen nicht kaltlassen. Die Bibel ist das Buch des Lebens. Aber das „reine Wort Gottes“ werde ich erst hören, wenn Gott zu mir spricht am Jüngsten Tag. Von Angesicht zu Angesicht.

Georg Schwikart in: „Requiem für meinen Glauben. Was ich getrost begraben darf und dadurch an Leben gewinne“ (echter, Würzburg 2022)

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