Oliver Müller

Dr. theol., ist seit 2006 Leiter von Caritas international, dem Katastrophenhilfswerk des Deutschen Caritasverbandes mit Sitz in Freiburg. Seine Tätigkeit für Caritas international führte ihn bislang in 50 Länder in allen Kontinenten.

Was empfinden Sie als Ihre Stärke?
Eine gewisse Flexibilität

Was stört Sie an sich selbst?
Meine gelegentliche Unordentlichkeit

Welche Eigenschaft schätzen Sie bei anderen Menschen?
Ehrlichkeit und Verlässlichkeit

Welche Eigenschaft stört Sie bei anderen Menschen?
Mehr als alles andere: Eitelkeit

Wer hat Sie stark beeinflusst?
Ältere Jugendliche meiner Heimatpfarrei in Stuttgart. Durch sie lernte ich das als „traumhaft“ geltende Freiburg kennen, das für mich ein bestimmender Ort werden sollte.

Welche Theologie fasziniert Sie?
Der Trappist Thomas Merton, dessen Biografie ich mit 18 Jahren gelesen habe.

Welche Bibelstelle gibt Ihnen (heute) Kraft für den Alltag?
Mich inspiriert: „Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.“ (Joh 9,39)

Was ärgert Sie an der Kirche?
Die oft wahrzunehmende Selbstbezogenheit. Aber gibt es überhaupt die Kirche?

Was wünschen Sie der Kirche?
Dass sie den Mut hat, auch die von Papst Franziskus geforderte „verbeulte Kirche“ zu sein, weil sie an die äußersten Ränder geht. Das hört sich freilich leichter an, als es ist.

Was wünschen Sie sich von der Kirche?
Gelassenheit und das Vertrauen darauf, dass Gott gütiger ist, als wir es uns zuweilen vorstellen mögen.

In welchen Momenten empfinden Sie tiefes Glück?
Bei gregorianischen Chorälen im Benediktinerkloster Beuron – obwohl ich nicht sehr musikalisch bin.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
Aufbrechen und heimkehren. Ich reise beruflich in sehr viele Länder. Es erfordert zuweilen Kraft, sich auf Neues, Unbekanntes einzulassen. Und es ist gut, einen heimatlichen Ankerplatz zu haben.

Für welche Hobbys nehmen Sie sich Zeit?
Lesen (viel), Radfahren (gelegentlich), Vespa fahren (immer öfter)

Wer ist Ihr Lieblingsschriftsteller?
Aktuell: Ralf Rothmann mit seinen Romanen

Welche Musik bevorzugen Sie?
Seit über 30 Jahren: BAP. Obwohl ich noch immer nicht alles verstehe.

Von welchem Leben träumen Sie heimlich?
Ich träume viel, aber nicht von einem anderen Leben. Ein Traum wäre allerdings eine Patagonienreise.

Was möchten Sie im Leben erreichen?
Weit mehr als ich „erreicht“ habe, wurde mir geschenkt. Dies bewusster wahrzunehmen, das wäre noch eine Herausforderung.

Anzeige:  Herzschlag. Etty Hillesum – Eine Begegnung. Von Heiner Wilmer

Der Anzeiger für die Seelsorge im Abo

Finden Sie monatlich neue Impulse für Seelsorge und Gemeindearbeit. Jedes Heft widmet sich einem Schwerpunktthema und bietet zusätzlich praktische Anregungen sowie eine Fülle von Service-Rubriken.

Zum Kennenlernen: 3 Ausgaben gratis

Jetzt testen