Gehorsam bearbeitet eine Differenz, indem er sie in eine Richtung hin auflöst. Es ist die Differenz zwischen meinem eigenen Willen und dem Anspruch fremder Willen auf mein Handeln, Denken und, wenn es ganz hart kommt, gar noch Fühlen. Diese Differenz ist an sich ganz unvermeidlich und mit der Pluralität menschlicher Wirklichkeit gegeben. Das Problem ist, wie man mit dieser Differenz umgeht und wer, wann, wie und warum Anspruch auf Gehorsam erheben darf – oder eben nicht.
Von Rainer Bucher