Kleinstkinder experimentieren mit Licht und WärmeSonnen-Wonnen

Strahlend hell am blauen Himmel, orange-rötlich am Horizont oder versteckt hinter Wolken: Die Sonne bietet mit ihren Farben und weiteren besonderen Eigenschaften großes Forschungspotenzial. Mit den folgenden Angeboten erschließen sich Kleinstkinder den Himmelskörper mit allen Sinnen.

Sonnen-Wonnen
© Harald Neumann, Freiburg

Da sie uns täglich Licht spendet und wir sie an vielen Tagen deutlich am Himmel sehen, lernen Kleinkinder die Sonne schon früh kennen. Nicht umsonst findet sie sich auf vielen frühen Kinderzeichnungen wieder. Gehen Sie mit den Kindern auf Entdeckungsreise und widmen Sie sich den vielfältigen Eigenschaften der Sonne mit kleinen, praktischen Experimenten!

Schmelz-Weltcup im Garten

Benötigte Materialien:

  • schwarz lackierte 12er- oder 24er-Muffinform aus Metall
  • leicht schmelzende Materialien (z. B. Schokolade, Eis, Kerze)
  • leicht austrocknende Speisen (z. B. Brot, Salatblatt)
  • schnell zu erwärmende Speisen (z. B. Gurkenstück, Mandarine)
  • weitere Alltagsdinge und Lebensmittel

So wird’s gemacht:

Befüllen Sie die Mulden der Muffinform mit unterschiedlichen Materialien und stellen Sie diese in die Sonne. Nach kurzer Zeit werden die Kinder erkennen, wie sich die verschiedenen Gegenstände verändern: Manches schmilzt, anderes verwelkt und wieder anderes schmeckt ein bisschen so, als ob es gekocht wäre – z. B. Gemüse mit hohem Wasseranteil wie Gurken oder Tomaten. Wenn Ihnen eine zweite Form zur Verfügung steht, können die Kinder sie mit den gleichen Dingen füllen und im Gegensatz zur ersten in den Schatten stellen. Wenn in der ersten Form die Schokolade weich, der Salat verwelkt und die Gurke warm ist, vergleichen sie, wie sich die Materialien an dem zweiten Standort verändert haben. So erleben die Mädchen und Jungen: Dinge verändern sich in der Sonne schnell, im Schatten dagegen nur langsam oder gar nicht. Die Kinder machen auf diese Weise erste physikalische Erfahrungen.

Effektvolle Sonnenmalerei

Benötigte Materialien:

  • Solar-Fotopapier (z. B. von Opitec, 20 Blatt für ca. 9 Euro)
  • flache Naturmaterialen (Blätter, Gräser) oder Alltagsgegenstände
  • Wasser, flache Wanne

So wird’s gemacht:

Nicht nur auf die Konsistenz, sondern auch auf die Farbe von Gegenständen kann die Sonne Einfluss nehmen. Mit Solar-Fotopapier können Sie den Jungen und Mädchen dieses Phänomen auf kindgerechte Weise schnell und eindrucksvoll vermitteln. Nehmen Sie ein Blatt des Fotopapiers (evtl. zerschneiden Sie es zuvor in kleine Kärtchen und verteilen diese an die Kinder) und gehen Sie mit den Kindern auf die Suche nach kleinen Gegenständen wie z. B. Gänseblümchen, Kinderscheren, Playmobilfiguren etc. Sobald jedes Kind etwas gefunden hat, legen die Jungen und Mädchen das Material auf ihr Papier und dieses wiederum an einen sonnigen Platz. Nach etwa zehn Minuten ist das bläuliche Papier an all den Stellen ausgeblichen, auf die das Sonnenlicht traf. Dort, wo das Papier von den Gegenständen bedeckt war, ist es noch blau. Wenn die Kinder das Blatt nun in Wasser tauchen, vertauschen sich die beiden Farben: Die Abdrücke sind jetzt weiß, die Fläche drumherum ist tiefblau.
Variante: Sie können statt des Solar-Fotopapiers auch bunten Karton nehmen. Der Effekt ist allerdings nicht so stark und hängt von der Sonnenintensität sowie der Papierqualität ab. So dauert es mitunter einige sonnenreiche Tage, bevor sich eine Veränderung mit bloßem Auge wahrnehmen lässt.

Gelb, gelb, gelb …

Benötigte Materialien:

  • große, freie Fläche
  • Kreppklebeband
  • gelbe Gegenstände

So wird’s gemacht:

Bereiten Sie mit ein paar Kindern ein gigantisches Ausmalbild vor: Suchen Sie dazu eine großräumige, freie Fläche, auf der Sie mit Kreppklebeband die Umrisse einer Sonne abkleben. Mit Dreiecken aus Klebeband, die an dem runden Sonnenkörper anliegen, markieren Sie die Sonnenstrahlen. Mit allem, was gelb oder gelblich ist, füllen die Kinder jetzt die Kontur am Boden aus. Gelbliche Bettlaken, gelbe Regenjacken, gelbe oder orangene T-Shirts und Bilderbücher, Bausteine und vielleicht auch Goldpapier … Was können die Kinder noch hinzufügen, damit die Riesensonne erstrahlt?
Variante: Wenn Sie das Angebot lieber unter freiem Himmel und in der Sonne stattfinden lassen wollen, können Sie zusammen mit den Kindern die Umrisse Ihrer Ausmalsonne mit gesammelten Zweigen legen.

Durch die rosarote Brille

Benötigte Materialien:

  • Pappkarton
  • Schere
  • Kleber oder doppelseitiges Klebeband
  • Farbfolien (am besten Scheinwerferfolien)
  • evtl. Rettungsfolie

So wird’s gemacht:

Zeigen Sie den Kindern die farbigen Scheinwerferfolien: Halten sie sich diese vor die Augen, verfärbt sich scheinbar die Welt. Legen sie zwei verschiedenfarbige Folien übereinander und schauen dann hindurch, sehen die Kinder sogar Mischtöne! Bauen Sie nun mit den Kindern simple Folienbrillen: Schneiden Sie aus einem Pappkarton Streifen heraus. Die Breite der Streifen sollte etwa zwei Zentimeter betragen. Die Enden müssen wie Ohrbügel geformt sein, mittig befinden sich die Ausbuchtung für die Nase und selbstverständlich die beiden Löcher zum Hindurchschauen. Orientieren Sie sich bei der Länge des Streifens sowie den Ausbuchtungen und Löchern an den Proportionen eines Kinderkopfes.
Nun zeigen Sie den Kindern, wie sie aus der Folie Brillengläser in einfachen Formen ausschneiden und mit Flüssigkleber oder doppelseitigem Klebeband am „Brillengestell“ festkleben. Für mehr Stabilität können Sie wahlweise auch zwei Brillen mit der Folie dazwischen aneinanderkleben. Testen Sie mehrere Varianten mit verschiedenfarbigen „Gläsern“: So sehen die Kinder die Welt mal in Rot, mal in Grün, mal in Blau.

Kokeln für Anfänger

Benötigte Materialien:

  • Seidenpapier
  • schwarzer Filzstift
  • Metalltablett
  • Lupe
  • Blumenspritze

So wird’s gemacht:

Zerknüllen Sie ein Stück Seidenpapier und malen Sie mit dem Filzstift einen schwarzen Fleck von ca. einem Zentimeter Durchmesser darauf. Legen Sie das Papier auf das Tablett und stellen Sie dieses an einen sonnigen Platz. Erklären Sie den Kindern, dass Sie versuchen werden, das Papier mithilfe der Sonne anzuzünden. Zur Sicherheit vergeben Sie die Aufgabe der Feuerwehrfrau (oder des -mannes) an ein Kind, das später verantwortlich ist, das Feuer zu löschen.
Dann richten Sie die Lupe so aus, dass sie das Sonnenlicht auf den schwarzen Fleck auf dem Papier bündelt. Lassen Sie die Kinder das gebündelte Licht auch auf der Haut fühlen. Dabei gilt: Je größer der Lichtpunkt, desto weniger Hitze lässt sich auf der Haut spüren. Ein stecknadelgroßer Lichtfleck wäre unangenehm – aber genau richtig, um das Seidenpapier zu bestrahlen. Nach kurzer Zeit beginnt das Papier erst zu qualmen, dann zu brennen. Begleiten Sie das Geschehen sprachlich und erklären Sie mit einfachen Worten, was in diesem Moment mit Lupe und Papier geschieht: Das gebündelte Licht ist so heiß, dass es das Papier erwärmt, bis dieses Feuer fängt. Wenn die Kinder das Feuer mit Wasser oder Sand gelöscht haben, können Sie das Experiment mehrmals wiederholen, damit die Kinder den Vorgang noch besser verstehen.

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