Einem Wetterphänomen auf der SpurDen Regen erleben!

Sprühregen, Nieselregen, Platzregen: Lesen Sie, wie sich nasse Tage für naturwissenschaftliche, sinnliche und kreative Erfahrungen nutzen lassen.

Den Regen erleben
© Harald Neumann, Freiburg

Regen ist nicht nur nass. Er kann laut, leise, kalt oder warm sein, manchmal fühlt er sich hart an und manchmal weich und wohltuend. So unterschiedlich es vom Himmel plätschert, nieselt oder gießt, so vielfältig sind die Möglichkeiten, dieses Wetterphänomen für Kleinkinder in all seinen Facetten erfahrbar zu machen. In erster Linie natürlich dadurch, dass die Mädchen und Jungen auch bei nassem Wetter nach draußen gehen und so im Laufe der Zeit die verschiedenen Regenarten unmittelbar erkunden. Unsere Praxisideen sind für Regentage oder die Zeit nach längeren Regenperioden gedacht und können diese eigenaktiven Entdeckungen der Kinder sinnvoll ergänzen.

Regen selbst machen

Benötigte Materialien:

  • Eimer, Wanne, große Schüsseln
  • Siebe aller Art, z. B. Teesieb, Gemüsesieb, Sandsieb
  • Gießkannen mit Aufsatz
  • Sprühflaschen

So wird’s gemacht:
Ob draußen an der frischen Luft oder im Waschraum der Kita: Regen lässt sich ganz leicht selbst produzieren. Schütten Sie z. B. Wasser durch ein Teesieb. Gemeinsam können Sie nun versuchen, diesen „Regen“ zu beschreiben. Finden Sie heraus, wie sich der Teesieb-Regen vom Regen aus der Gießkanne unterscheidet. Und wie fühlt sich der feine Nebel aus der Sprühflasche an? Besprechen Sie mit den Kindern, was sie sehen und an was es sie evtl. erinnert. Vielleicht wollen sie den feinen Nieselregen vom Vortag nachstellen?

Regen sammeln

Benötigte Materialien:

  • Gefäße, z. B. große, kleine, flache, breite, hohe Schüsseln oder Eimer
  • Messbecher

So wird’s gemacht:
Ein Experiment für Regentage: Verteilen Sie mit den Kindern mehrere leere Gefäße unterschiedlicher Größe auf dem Außengelände. Optimal ist es, wenn die Mädchen und Jungen die Behältnisse auch vom Haus aus im Blick haben. Überlegen Sie zusammen, in welchem sich wohl am meisten Regen sammeln wird und legen Sie fest, wie lange Sie den Regen auffangen wollen. Zum vereinbarten Zeitpunkt überprüfen Sie dann gemeinsam, welches Gefäß tatsächlich am meisten Wasser enthält. Mit einem Messbecher können Sie die Mengen genau bestimmen und vergleichen. Dabei werden die Kinder erkennen, dass der Wasserstand in unterschiedlich großen Gefäßen irreführend sein kann. So scheint evtl. in einer kleinen, aber vollen Schüssel mehr Wasser zu sein als in einer Wanne, von der nur der Boden bedeckt ist, obwohl die Mengenverhältnisse vermutlich genau andersherum sind. Die Kinder schulen auf diese Weise mathematische Vorläuferfähigkeiten.

Regenmusik

Benötigte Materialien:

  • Schüsseln und Töpfe aus verschiedenen Materialien
  • Trommeln, Rasseln und andere Rhythmusinstrumente

So wird’s gemacht:
Wie hört sich Regen an? Versuchen Sie mit den Kindern, die typischen, prasselnden Geräusche nachzuahmen: Mit den Fingern auf dem Boden, den Fensterscheiben oder Töpfen; mal langsam, mal schnell; mit allen Fingern oder nur mit einzelnen; alle Kinder zusammen oder eines nach dem anderen. Probieren Sie aus, welche Instrumente am besten geeignet sind, um Regengeräusche zu imitieren. Nachdem sich die Kinder eine Weile mit den Instrumenten befasst haben, erzählen Sie ihnen eine Mitmachgeschichte, z. B. über einen leisen Nieselregen, der zunächst zu einem stärkeren Sommerregen und dann zu einem richtigen Gewitter heranwächst. Die Kinder können diese Entwicklung mit Händen und Instrumenten untermalen. Schon ganz junge Kinder können mitmachen und z. B. eine Rassel schütteln – auch wenn sie die Geschichte noch nicht im Detail verstehen. Kinder, die nicht mitspielen wollen, können dem Regenorchester auch einfach lauschen: Hört es sich wie richtiger Regen an? Dieses Angebot fördert u. a. den Hörsinn und die taktile Wahrnehmung.

Regenbilder

Benötigte Materialien:

  • festes Papier oder Karton
  • Fingerfarbe, Wassermalfarbe oder Aquarell-Buntstifte

So wird’s gemacht:
Heute lassen wir den Regen malen! Dafür mehrere bunte Farbkleckse auf Papier oder Karton verteilen, diese draußen in den Regen legen und die Ecken fixieren. Gemeinsam können Sie nun beobachten, wie der Regen neue, oft sehr schöne Farbmischungen und -muster entstehen lässt. Am besten direkt vor Ort, wenn die Kinder das möchten, oder Sie platzieren das Papier so, dass die Kinder den Prozess durch das Fenster des Gruppenraumes im Blick haben. Nach einer Weile können Sie die Kunstwerke ins Haus holen, trocknen lassen und gemeinsam besprechen: Was hat der Regen gemalt? Was ist mit der Farbe passiert? Am besten gelingen die Bilder bei Niesel- bzw. leichtem Regen. Bei Starkregen wird die Farbe sofort heruntergewaschen und das Papier geht schnell kaputt – was durchaus auch eine interessante Erfahrung für Kinder sein kann.

Neulich, als es geregnet hat …

Was verbinden die Jungen und Mädchen bislang mit Regen – eher Gummistiefel oder einen gemütlichen Spielnachmittag im Haus? Kommen Sie mit den Kindern ins Gespräch, bevor Sie mit der Umsetzung der Angebote beginnen. Jedes Kind hat bereits Erfahrungen mit nassem Wetter gemacht. Die Beschreibung von Gefühlen (z. B. Freude beim Spiel im Regen), Zuständen (z. B. nass, kalt), besonderer Kleidung (z. B. Regenjacke) oder Handlungen (z. B. in Pfützen springen) erweitert den Wortschatz der Kinder, fördert ihre Kommunikation untereinander und ist somit ein guter Beitrag zur alltagsintegrierten Sprachförderung.

Wie entsteht Regen?

Wasser, z. B. aus Flüssen und Meeren, verdampft durch Sonnenwärme und steigt nach oben. Der Wasserdampf kühlt dabei ab, weil es in den oberen Schichten der Atmosphäre kälter ist als auf der Erde. Dabei entstehen Wassertröpfchen (die sogenannte Kondensation), die sich zu Wolken verbinden. Nach und nach schließen sich immer mehr dieser Tröpfchen zu immer größeren Wolken zusammen – sie werden schließlich so schwer, dass sie beginnen abzusinken und es anfängt zu regnen.
Wasser, in einem Topf mit Glasdeckel zum Kochen gebracht, veranschaulicht diesen Prozess der Kondensation für Kinder sehr gut: Der heiße, aufsteigende Dampf schlägt sich am Deckel nieder, dort bilden sich Wassertropfen. Führen Sie dieses Experiment am besten in Kleingruppen von maximal vier Kindern durch.

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