Wenn wir sagen, dass es um ein Ringen zur Erhaltung der Lebensgrundlagen auf unserem Planeten gehe, dann klingt das sicherlich konkreter. Und wir assoziieren damit mehr aktives Handeln als mit dem Begriff „die Schöpfung bewahren“. Letzteres scheint manchen eher rückwärtsgewandt, so als ob wir alles Alte bewahren, an ihm festhalten wollen. Doch wenn wir das Wort „bewahren“ genauer anschauen, hat es eine weitere Bedeutung, die gar nicht so weit entfernt ist vom aktiven Tun: Beide Redeweisen sind Ausdruck einer Haltung, die nicht gleichgültig bleibt gegenüber der Gefährdung unserer Welt und unserer Lebensgrundlagen. „Bewahren“ ist ein Begriff, der einen spirituellen Hintergrund aufscheinen lässt: etwas in Obhut nehmen, sich aufmerksam etwas zuwenden, achtsam mit etwas umgehen. Es geht also bei der Bewahrung der Schöpfung nicht einfach nur darum, sie so zu lassen, wie sie ist. Denn auch die Natur ist ja ständig in einem Wandlungsprozess. Die Schöpfung bewahren heißt: nicht gleichgültig und untätig zu bleiben, wenn wir sehen, dass das Ungleichgewicht überhandnimmt und die Natur ausgebeutet wird.
„Ringen“ ist ein Begriff, der eine Aktion beschreibt. Er beinhaltet Anstrengung und Kampf: Wir müssen uns anstrengen, die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten zu erhalten. Aber auch um etwas zu bewahren, braucht es den aktiven Einsatz, die aktive Anstrengung. Wir sollen die Welt lebenswert und gastfreundlich erhalten. Wir sollen die Schöpfung – die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten – in Obhut nehmen und mit ihr achtsam umgehen, damit die künftigen Generationen gut auf diesem Planeten leben können, damit ihnen genügend gesunde Nahrung, genügend Wasser und ein gesundes Klima ein gutes Leben ermöglichen.