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Titelseite Einfach Leben 12/2024

Nr. 12 – 2024Dezember

Inhalt
1. Auflage 2024
Bestellnummer: Z330098

Die Adventszeit ist für Christen eine Zeit des Wartens: Wir warten auf das Kommen Jesu an Weihnachten. Doch diesen Charakter des Wartens haben heute viele vergessen. Sie nehmen die Adventszeit als vorgezogene Weihnachtszeit. Manche gehen von einer Weihnachtsfeier in die andere. Wir haben das Warten heute allgemein verlernt. Von der Wortwurzel her heißt „warten“: Ausschau halten nach etwas. In der Adventszeit halten wir Ausschau nach dem Kommen Jesu, das wir an Weihnachten feiern. Wir können ihn nicht herbeizaubern. Es gilt, da zu sein und zu warten, bis er kommt, bis er an die Türe unseres Herzens klopft, um einzutreten. Das Warten will uns öffnen für seine Ankunft. Und es lädt uns ein, bei uns zu sein, uns dabei auch selber auszuhalten. 
In der Nachkriegszeit wurde ein Drama von Samuel Beckett häufig aufgeführt: „Warten auf Godot“. Zwei Landstreicher, Wladimir und Estragon, warten zwei Akte hindurch auf Godot, der nicht kommt. „Wir sind da und warten. Wer kann das schon von sich behaupten?“, sagen die beiden. Und sie stellen mit ihrem Aushalten auch uns vor die Frage, ob wir warten können. In solchem Warten bekennen wir, dass der, der unsere tiefste Sehnsucht erfüllt, noch nicht bei uns angekommen ist. Daher ist es gut, in der Adventszeit die Stille auszuhalten und Ausschau zu halten: Wonach sehne ich mich? Was heißt für mich: Ich warte auf das Kommen Jesu? Was bedeutet es für mich, wenn Jesus kommt? Kann ich wie die beiden Landstreicher sagen: „Wenn er kommt, dann sind wir gerettet.“?
Wer auf einen Gast wartet, der wird sein Kommen bewusster und dankbarer erleben. So wünsche ich Ihnen, dass Sie sich in der Adventszeit auf das Kommen Jesu vorbereiten, indem das Warten einüben. Das weitet Ihr Herz und macht Sie fähig, Christus so zu empfangen, dass es in Ihnen hell wird und Sie mit der heilenden Liebe Jesu erfüllt werden. Dann werden Sie Weihnachten intensiver erleben.

Ihr

Pater Anselm Grün

Über diese Ausgabe

Lebenskunst

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    Der gemeinsame sonntägliche Kirchgang oder das Tischgebet in der Familie – manche christlichen Traditionen werden immer weniger gelebt. Wie können gläubige Eltern und Großeltern ihren Kindern trotzdem bei ihrer Suche nach dem Religiösen Halt geben?

Spiritualität

Interview

  • Plus einfach leben Nr. 12 – 2024 S. 8-9

    Begegnungen – mit Anselm GrünWeihnachtsfreude

    Ahmad Milad Karimi, geb. in Kabul/Afghanistan, lehrt als Professor islamische Philosophie in Münster und ist Übersetzer des Korans. Zusammen mit Anselm Grün schrieb er u. a. das grundlegende Werk „Im Herzen der Spiritualität. Wie sich Muslime und Christen begegnen können“ (Neuausgabe Januar 2025). Zahlreiche Beiträge für die Themenhefte von „einfach leben“.

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