ihre postLeserbriefe

Nachhall

Zum Artikel „Ein deutsch-jüdischer Tag“ 

Rafael Seligmanns geschichtliche Analyse zum 9. November vor 85 Jahren, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, ist ein redaktioneller Höhepunkt. Wie richtig schreibt er, dass es der Tag der Deutschen ist, die Menschen jüdischen Glaubens unsägliches Leid angetan hatten! Die konkrete Auflistung der historischen Tatumstände ist objektiv und beweist Seligmanns hervorragende Befähigung zum Historiker. Hoffentlich findet dieser Beitrag ein großes Echo. Er sollte in den Geschichtsunterricht an den Schulen aufgenommen werden.

Axel Mittelstaedt, Düsseldorf

Berührung

Zum Artikel „Leichen auf Abwegen“ 

Auf die Frage, die Oliver Wintzek in Bezug auf „fragwürdige Reliquientourneen“ mit dem Hit „Was soll das?“ stellt, bin ich versucht, mit einem Lied von Albert Frey zu antworten: „Nur den Saum deines Gewandes einen Augenblick berühr’n und die Kraft, die von dir ausgeht, tief in meinem Innern spür’n...“ Die in dem Kommentar geforderte „gegenwartskompatible Theologie“ reicht eben nicht immer aus, um Lebenskrisen zu bewältigen.

Beate Koch, Steinfurt

Danke, dass Sie zu der meines Erachtens unbegreiflichen Initiative der Erzdiözese Freiburg so klar Stellung genommen haben. Bernadette Soubirous’ Überreste an Hotspots klassischer Frömmigkeit zu zeigen, hat mit Neuevangelisierung nichts zu tun. Dies ist eine direkte Wegmarke in eine fundamentalistische Sekte. Würde ich im Freundes- und Bekanntenkreis davon erzählen, wäre peinlich berührtes Schweigen noch die für mich erträglichste Reaktion.

Bernd Weber, Münster

Von einem Professor erwarte ich korrekte Sprache. Da ist keine Leiche unterwegs, sondern nur ein Schrein mit einer Reliquie. Der unverweste Leichnam der Heiligen ruht nach wie vor in Nevers. Unvorstellbar, dass der gläserne Sarkophag auf Reisen ginge! Ich war in der Wallfahrtsbasilika in Walldürn. Da war auf einem Plakat der Besuch des Reliquienschreins gezeigt – und eben keine Leiche.

Hermann Kast, Speyer

Leichenwagen und Reliquienschreintransport unterscheiden sich kategorisch. Fährt auf der einen Seite die Leiche zum Grab, wurden auf der anderen Seite Körperreste erhoben, um sich ihrer bleibenden Konstante zu erinnern. Eine Kritik am Reliquienkult ist die Kritik am Menschen selbst.

Michael Rudolf, Jengen

Ich habe mich sehr gefreut über die klare und eindeutige Stellungnahme zu dem überholten Reliquienkult, aber auch über den Kommentar zur „Unbefleckten Empfängnis“. Der Verfasser hat völlig recht, wenn er sagt, dass man uns nicht mehr ernst nimmt – leider fällt es so auch immer schwerer, zur eigenen Glaubensgemeinschaft „Ja“ zu sagen.

Richard Weiler, Neu-Isenburg

Zukunft

Zum Beitrag „Neue alte Formeln“ 

Die Analyse des jüdisch-palästinensischen Konflikts von Markus Bugnyár ist kenntnisreich und informativ. Auch seine Überlegungen, wie eine künftige Friedensordnung für Palästina aussehen könnte, habe ich mit Interesse gelesen. Zu den höchst problematischen und international nicht anerkannten jüdischen Siedlungen im von Israel besetzten Westjordanland bemerkt er jedoch nur lapidar: „Die Siedler werden nicht einfach verschwinden.“ Nein, das werden sie sicher nicht. Und das ist eines der größten Probleme. Ich sehe keine Friedensordnung für Palästina, solange diese Siedlungen existieren. Gewiss, der Stopp des Siedlungsbaus und dessen Rücknahme würde das jetzt schon politisch gespaltene Israel in eine neue Zerreißprobe führen. Aber ohne eine Eigenstaatlichkeit der Palästinenser, beziehungsweise ohne eine Autonomie, die diesen Namen auch verdient, wird kein Frieden sein.

Dieter Trunk, Nürnberg

Psalmen

Zum Artikel „Lieblingsbuch“ in „Liturgie im Leben“

Nachdem ich einige Jahre lang einen Psalm bzw. Verse daraus laut gelesen und gebetet habe, merkte ich, dass durch dieses „Training“ die Psalmen ihre Fremdheit für mich verloren haben. So konnte ich auch den Wutpsalm von Stephan Wahl als Erlaubnis sehen, die alte Form zu nutzen, um damit meine Anliegen vor Gott zu bringen.

Maria Monteiro, Buchholz

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