BischofsrücktrittDer böse Schein

Bestraft Papst Franziskus Zölibatsverstöße härter als Versäumnisse in der Aufklärung von Missbrauchsfällen? Über ein ungutes Signal.

Dass Papst Franziskus nach nur einer Woche das Rücktrittsgesuch des Pariser Erzbischofs Michel Aupetit angenommen hat, findet Felix Neumann verwunderlich. „Bischofsrücktritte sind ein Feld, auf dem der Papst seine volle Souveränität regelmäßig ausspielt: Es gibt kein geordnetes Verfahren, keine Kriterien, wie und wann entschieden wird“, erklärt der Redakteur von katholisch.de, der zudem Vorstandsmitglied der Gesellschaft katholischer Publizisten ist.

Neumann wünscht sich mehr Klarheit. Sonst dürfe man sich nicht wundern, wenn – wie in diesem Fall, in dem es angeblich um eine Liebesbeziehung des Bischofs geht – ein befremdlicher Eindruck entstehe. „Möglicherweise hat der Papst mehr Informationen... Möglicherweise hat der Papst noch ganz andere Gründe, die nur er und der nun emeritierte Erzbischof kennen. Solange das nicht transparent gemacht wird, bleibt der böse, aber leider plausible Schein: Angebliche Zölibatsverstöße wiegen für den Papst schwerer als tatsächliche Versäumnisse beim Umgang mit Missbrauch.“

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