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Stimmen der Zeit. Die Zeitschrift für christliche Kultur 148 (2023) Heft 4

Über diese Ausgabe

Editorial

Artikel

  • Plus S. 243-252

    Wie nationalistisch ist Nationalliteratur?Zum russischen Imperialismus in Puschkins Poltava

    Gibt es vielleicht generell zwei Lesarten von Literatur, eine nationale und eine weltliterarische Lesart? Und ist die weltliterarische Lesart für nationale Leser zugänglich – ist die nationale Lesart für internationale Leser zugänglich? Diesen Fragen widmet sich Matthias Freise, Professor für Slavische Literaturwissenschaft an der Universität Göttingen, am Beispiel russischer Literatur insbesondere vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

  • Plus S. 253-261

    Widerstand, Sühne und Versöhnung

    Die Gedenkkultur für die Opfer des Nationalsozialismus und für den Widerstand gegen das Nazi-Regime wird 78 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schwächer. Klaus Mertes SJ, Redakteur dieser Zeitschrift, reflektiert den Sinn dieses Gedenkens insbesondere unter dem theologischen Begriff der Sühne. Der Beitrag eröffnet eine Reihe von mehreren Artikeln zum 60. Jubiläum der Kirche Maria Regina Martyrum in Berlin.

  • Peter Paul Rubens, Kreuzigung Petri (1638-1640), Öl auf Leinwand (doubliert), 334 x 227,5 x 4 cm (ohne Rahmen),  Kath. Kirchengemeinde: Kunst-Station Sankt Peter Köln, Foto: Stephan Kube 2021.
    Plus S. 263-271

    Gelassenheit im ÄußerstenRubens "Kreuzigung Petri" in Köln

    Eines der letzten und vielleicht das persönlichste Gemälde des Malerfürsten Peter Paul Rubens (1577-1640) hängt in der Kölner Pfarrkirche Sankt Peter. Das barocke Märtyrerbild ist ein Schlüsselwerk und gleichzeitig eine Summe seines künstlerischen Schaffens. Das Gemälde von europäischem Rang wirkt aufgrund seiner Expressivität im weitgehend leeren Kirchenraum von Sankt Peter als Provokation. Die präsentische Wucht der dramatischen Darstellung des sterbenden Apostels Petrus konfrontiert mit existentiellen Fragen: Wo gibt es im Sterben Halt? Wo findet der Mensch im Scheitern Zuversicht? Die Antwort ist vielschichtig. Im Kontext der umfassenden Untersuchung und Restaurierung des Gemäldes (2020-2022) begann angesichts der zutage tretenden neuen Erkenntnisse ein interdisziplinäres Gespräch über die „Kreuzigung Petri“, das der Beitrag skizziert. Nils Büttner ist Professor für Kunstgeschichte in Stuttgart und Vorsitzender des internationalen Forschungsinstituts Centrum Rubenianum in Antwerpen. Stephan Ch. Kessler SJ verantwortet die Kunst-Station Sankt Peter Köln, ein renommiertes Zentrum für Kunst der Gegenwart.

  • Plus S. 275-283

    MafiasDas Paradox der Legalität

    Besorgniserregend expandieren die Mafias in aller Welt. Auch wenn die echten Mafias relativ selten sind, sind sie fest in der kriminellen Landschaft verankert. Ihre Gefährlichkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass sie an der Grenze zwischen legal und illegal an-gesiedelt sind. Deshalb ist der Kampf gegen sie besonders schwierig. Clotilde Champeyrache ist Ökonomin und Kriminologin, sie forscht am Conservatoire national des arts et métiers (CNAM) in Paris. Der Artikel wurde zuerst in Études publiziert und von Johannes Beutler SJ aus dem Französischen übersetzt.

  • Gratis S. 285-296

    Unterwegs mit jenen, die unterwegs sindPapst Franziskus' Vision für Geflüchtete

    Während seines inzwischen zehnjährigen Pontifikats hat Papst Franziskus seine Position als spirituelle und moralische Instanz auf der Weltbühne stets genutzt, um über Migranten und Geflüchtete zu sprechen. Er hat tiefes Mitgefühl gezeigt, ist aber auch darüber hinausgegangen. Amaya Valcárcel Silvela ist Anwältin in Rom und seit 25 Jahren beim Jesuitenflüchtlingsdienst (JRS) tätig. Michael Schöpf SJ ist internationaler Direktor des JRS in Rom. Der Beitrag erscheint auch in La Civiltà Cattolica. Übersetzung und Bearbeitung von Philipp Adolphs.

  • Plus S. 297-308

    Die Oberammergauer PassionsspieleAltes und Neues im Fünften Evangelium

    Für die wegen der Corona-Pandemie auf 2022 verlegten Oberammergauer Festspiele überarbeitete Spielleiter Christian Stückl die Dialoge grundlegend. Nicole Rüttgers analysiert die Texte bibeltheologisch und ordnet die Neuerungen historisch ein. Vor allem der Dialog zwischen Altem Testament und Neuem Testament sei sehr gelungen. Die Autorin doziert am Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie an der Universität Augsburg.

Rezensionen

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