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Stimmen der Zeit. Die Zeitschrift für christliche Kultur 147 (2022) Heft 2

Über diese Ausgabe

Editorial

Artikel

  • Plus S. 83-94

    Wahre Liebe wartetKeuschheitsversprechen von Jugendlichen

    Eine Kultur der Achtsamkeit, wie sie in den Präventionsordnungen der Bistümer vorgesehen ist, umfasst auch den Umgang mit theologischer Sprache. Formulierungen in Katechese, Gesang und Gebet, die für Kinder und Jugendliche angemessen sind, erfordern daher hohe theologische Sorgfalt. Sie müssen Komplexität reduzieren, ohne zu banalisieren. Sie müssen kindlichem Vertrauen und jugendlicher Begeisterungsfähigkeit entgegenkommen, ohne die jungen Menschen in Fallen zu führen, die diese erst viele Jahre später im Rückblick erkennen können. Klaus Mertes SJ, Redakteur dieser Zeitschrift, analysiert exemplarisch ein Gebet, mit dem junge Leute dazu angeleitet wer-den, Gott zu versprechen , bis zur Ehe „keusch“ und „rein“ zu bleiben.

  • Gratis S. 99-107

    Religionsfreie ZukunftReligionspolitik des evolutionären Humanismus

    Ist Gott nur ein imaginäres Alphamännchen im ewigen Kampf um Ressourcen und Fortpflanzungschancen? Anhänger des „evolutionären Humanismus“ glauben das: Religiöse Systeme und Ideen dienen demnach bloß der Mehrung eigener Macht und damit der Sicherung eines Überlebensvorteils. Die evolutionären Humanisten wollen Politik machen, um religiöse Traditionen aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Die Autoren dieses Beitrages untersuchen das „Manifest“ dieser Bewegung kritisch: Markus Globisch promoviert an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Jonas Maria Hoff ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fundamentaltheologischen Seminar der Universität Bonn.

  • Plus S. 109-120

    "Aus dem Judentum kommt man nicht heraus"Hannah Arendt und ihre jüdische Identität

    Die Philosophin Hannah Arendt (1906-1975) war zerrissen zwischen ihrer Verbundenheit zu deutscher Sprache und Kultur einerseits und einem Bekenntnis zu einem ihr in vielem fremd erscheinenden Judentum. Einen „nationalistischen Zionismus“ lehnte sie strikt ab, ein „Volk“ als solches könne sie nicht lieben. Der Religion allerdings und der jüdischen Identität blieb sie im Leben und Denken stets treu, wie Susanne Laun zeigt. Die Autorin leitet die Stabstelle Ökumene und theologische Grundsatzfragen in der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats Speyer.

  • Plus S. 121-125

    Der fromme BetrugHeilige Tücher und Dürers unbekanntes Experiment

    [Bildmaterial zu diesem Essay finden Sie in der PDF-Datei, Download kostenfrei für Abonnenten: Karlheinz Dietz hat das Gemälde vom „Volto Santo in Manopello“ über Dürers Selbstporträt von 1500 (Alte Pinakothek München) gelegt. Von Dürer an Raffael. Regensburg: Schnell & Steiner 2021.]

  • Plus S. 127-137

    Von der Straße ins Netz und zurückZur Protestlogik des Digitalen

    Protest und Meinungsäußerung sind unentbehrlich für demokratische Gesellschaften. Im Zuge der digitalen Transformation wandert der Protest zunehmend auch ins Inter-net – und von dort wieder zurück auf die Straße. Markus Reinisch erarbeitet einige medienbedingte Besonderheiten digitaler Protestformen. Der Autor unterrichtet unter anderem katholische Religion in Hof und arbeitet als Autor zu Themen der Digitalisierung.

  • Plus S. 141-150

    Kunst ohne Werk?André Müllers Interviews

    Interviews bezeichnen die „Hebammenkunst des Denkens“. Der Fragende entlockt seinem Gegenüber durch eine reflektierte und manchmal listige Gesprächsführung persönliche, brisante und interessante Äußerungen. Michael Braun stellt die Meisterschaft des Interviews bei André Müller vor. Braun ist Literaturreferent der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie Professor für Neuere Deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Universität Köln.

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