Abschiede - Aufbruch in neue Welten (Gebundene Ausgabe)

Vom Mut loszulassen und der Kraft weiterzugehen

  • Zentrales Lebensthema, authentisch und persönlich erzählt
  • Das Kraft- und Trostbuch für Abschiede
  • Loslassen und weitergehen
  • Verlag Herder
  • 2. Auflage 2024
  • Gebunden mit Schutzumschlag
  • 240 Seiten
  • ISBN: 978-3-451-03400-8
  • Bestellnummer: P034009

Abschiede gehören zu unserem Alltag und sind Teil des Lebens – von früher Kindheit bis zum "letzten Abschied“. Heute scheinen Abschiede auch gesellschaftlich noch aktueller, noch brennender. Gut damit umzugehen wird daher noch wichtiger. Wir müssen Abschied nehmen von scheinbaren Sicherheiten, ob in der Kirchenkrise, dem Klimawandel oder der drohenden Kriegsgefahr. Es stehen Abschiede von Gewissheiten an, die lähmen und persönlichen und gesellschaftlichen Fortschritt verhindern.

Der neue Bestseller von Anselm Grün führt uns ein in die Kunst des Abschiednehmens als Loslassen und Weitergehen. Er zeigt, dass das nicht nur belastend, sondern auch befreiend sein kann. Er beschreibt, wie wir mit schmerzhaften Trennungen in einer Beziehung oder mit dem Scheitern von Lebensträumen umgehen können. Zugleich spürt er der Dynamik und dem Zauber nach, der in der Kraft von Neuaufbrüchen steckt. Anselm Grün, der auch von eigenen Abschieden erzählt, richtet seine besondere Perspektive auf die Chancen: Abschiedlich leben heißt, auf den Ruf des Lebens achten und so seinen eigenen, richtigen und guten Weg  finden. Ein wichtiges Buch über ein zentrales Lebensmotiv und über Lebenskunst in schwierigen Zeiten.

Unsere Abschiede - Rudolf Walter im Gespräch mit Anselm Grün (Auszug aus: einfach leben, August 2022)

Abschiede haben zwei Gesichter: eins das nach vorne blickt, eins, das nach hinten schaut. Was zeigt sich da Unterschiedliches?

Im bewussten Blick zurück kann ich fragen: Wo bin ich dankbar für das, was ich erlebt habe? Wenn ich dankbar bin, kann ich auch loslassen. Wenn ich festklebe, gelingt das nicht. Und nur wenn ich bewusst nach vorne schaue, werde ich erfahren: Etwas Neues kommt nur auf mich zu, wenn ich das Alte verschmerze. Im Rückblick kann ich etwas akzeptieren, etwas sein lassen, loslassen. Wer dann nach vorne schaut, kann natürlich immer auch noch Angst spüren vor dem, was kommt. Aber im Blick nach vorn ist auch Hoffnung möglich, dass Neues aufblühen kann.

Auch Kraft und Mut sind bei einem Abschied gefragt, sagen Sie.

Mut heißt: ich muss durch den Schmerz hindurch, auch wenn es wehtut. Ich muss eine Entscheidung treffen, mich meiner Angst stellen, auch wenn es Unsicherheit gibt. Es braucht Mut, den Anker zu lichten und sich aufs offene Meer zu bewegen. Und es braucht die Kraft, sich gegen die Wellen durchzusetzen. Aber nur so komme ich am anderen Ufer an. Nur so gewinne ich Freiheit und neue Möglichkeiten.

Wer nicht von der Jugend Abschied nimmt, wird nie erwachsen…

Und noch im Alter muss ich Abschied nehmen. Viele Menschen tun sich schon schwer einen runden Geburtstag zu feiern. Sie müssen Abschied nehmen von ihren 30er, 40er Jahren, den 60ern. Gerade weil es Angst auslöst, ist es wichtig, bewusst Abschied zu nehmen.

Aber wenn im Alter die Lebensperspektiven sich verengen, die Kräfte nachlassen – woher nehme ich dann die Kraft, weiterzugehen?

Auch wenn die körperliche Kraft nachlässt, kann ich gelassen weitergehen. Auch wenn es nicht in meiner Hand liegt, wie lange mein Weg noch geht. Und ich muss mich natürlich auch aussöhnen mit dem endgültigen Abschied. Wenn jemand in eine andere Stadt zieht, wird er die alte Stadt noch einmal bewusst liebgewinnen und durch manche Straßen gehen. Und so geht man im Alter noch einmal durch sein Leben, nicht um an der Vergangenheit zu kleben, sondern um dankbar auf sein Leben zu schauen und sich dabei einlassen auf das, was gerade ist, auch wenn das gerade eher Schwäche oder Krankheit bedeutet.

Eine persönliche Frage zum Schluss: Was ist ihr grundlegendes Lebensgefühl - als Bewegung beschrieben? Ist es eher ein Heimkehren? Oder eher ein Fortgehen?

Ein Heimkehren. Heimat, sagt der Philosoph Ernst Bloch, ist das, was jedem in die Kindheit scheint, und worin noch niemand war: Sie setzt etwas voraus, was wir geahnt, aber noch nicht erfahren haben und worauf wir hoffen. Dieses Lebensgefühl meint ein vertrauensvolles Zugehen auf etwas, was am Ende etwas Neues und doch Vertrautes verspricht. Als Bewegungsgefühl ist das durchaus auch ein Abschied, ja eine Art Auswandern: So wie Abraham ausgewandert ist aus dem Gewohnten und aufgebrochen ist ins verheißene Land. Es ist ein Hinauswandern aus dem Irdischen und ein Hineinwandern ins Jenseitige. Vielleicht liegt in dieser Bewegung auch ein letztes Geheimnis des Abschiednehmens, ja des ganzen Lebens.

Autor

Grün, Anselm

Anselm Grün

Benediktinerpater

Anselm Grün, Dr. theol., geb. 1945, Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, geistlicher Begleiter und Kursleiter in Meditation, Fasten, Kontemplation und tiefenpsychologischer Auslegung von Träumen. Seine Bücher zu Spiritualität und Lebenskunst sind weltweite Bestseller – in über 30 Sprachen.
Sein einfach-leben-Brief begeistert monatlich zahlreiche Leser (www.einfachlebenbrief.de).

Herausgeber

Rudolf Walter, Dr. phil., Dipl. theol., war lange Jahre Cheflektor beim Verlag Herder in Freiburg. Er ist Herausgeber des Monatsbriefs „einfach leben“ von Anselm Grün und von zahlreichen Büchern.

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