Persönlichkeit: Wie ticke ich?

Beruflich begegnen wir Persönlichkeitstests mit Argwohn – sie riechen nach Assessment-Center. Wir werden nicht gern in Schubladen gesteckt. Gute Persönlichkeitstests tun dies jedoch nicht – sie zeigen vielmehr auf, wo unsere Potenziale liegen. Doch was macht die Persönlichkeit eines Menschen überhaupt aus?

Pesönlichkeit
© Pixabay/Elias Sch.

Schon als Kind sagt man uns: „Der ist ein Pummelchen.“ oder: „Die will immer im Mittelpunkt stehen.“ Unter manchen Zuschreibungen leiden wir und versuchen dann später, die anderen vom Gegenteil zu überzeugen. Die gute Nachricht ist: Wir können uns unser Leben lang verändern. Die „schlechte“: Gewisse Grundzüge unserer Persönlichkeit werden bereits in unserer Kindheit angelegt.

Was macht einen Menschen aus?

Ein Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen. Unser Unterbewusstsein merkt sich alles, was wir im Lauf des Lebens erleben und legt die Erfahrungen in Schubladen ab. Dies, um immer wieder schnell darauf zurückgreifen zu können. Nur manchmal schleichen sich für uns ungünstige „Fehler“ ein. Dies sind dann die Verhaltens- und Denkmuster, unter denen wir leiden, weil sie uns behindern. Unsere innere Spontanreaktion nennt man Erstreaktion, sie wird blitzschnell aktiviert. Zum Beispiel Wut. Die Zweitreaktion können wir uns antrainieren, zum Beispiel, durchzuatmen und wieder runterzukommen.

Persönlichkeitsentwicklung

Die Schubladen zu erkennen und, wo nötig, umzuräumen, das ist Persönlichkeitsentwicklung. Doch es gilt nicht, sich umzupolen, bis man irgendeinem Ideal entspricht. Es genügt, sich zu fragen: Welches Leben möchte ich führen? Was tut mir gut? Was sind meine Herzensziele und welche Eigenschaften brauche ich dafür?

Positive und negative Eigenschaften

Ob Eigenschaften positiv oder negativ sind, hängt ab vom Kontext. Eine Giraffe profitiert von ihrer Größe und ihrem langen Hals, wenn es gilt, Nahrung von Bäumen zu fressen. In der Antarktis auf Glatteis wären ihre langen Beine eher hinderlich. Deshalb gilt es, sich zu fragen: In welchem Element bin ich zu Hause?

Menschen unterscheiden sich ihrer Persönlichkeit unter anderem darin

  • wie wichtig ihnen Macht und Einflussnahme sind,
  • welcher Beziehungstyp sie sind (leicht oder schwer in Kontakt kommend),
  • ob sie einen Detail-Fokus haben oder einen weiten Fokus,
  • ob sie eher Aktion oder Ruhe benötigen,
  • ob sie strukturiert oder kreativ-spontan vorgehen,
  • ob sie sich selbst motivieren oder Motivation von außen brauchen,
  • wie gut sie mit Stress umgehen können.

Zu jeder von diesen Ausprägungen gibt es die passende Lebensweise, die passende Beziehung oder den passenden Beruf.

Persönliche Stärken und Schwächen: Ich bin „Viele“

Um es noch komplizierter zu machen: Wir spielen auch unterschiedliche Rollen. Es kann sein, dass wir im Büro der ordentliche Buchalter, zu Hause jedoch ein kreativer Chaot sind. Deshalb können wir einen Menschen erst beurteilen, wenn wir ihn in mehreren Situationen erlebt haben.

Ob etwas eine Schwäche oder Stärke ist, hängt also davon ab, was ich möchte und wo ich bin. Wenn ich unbedingt ein Buch schreiben möchte und es nicht schaffe, meine Kreativität ein Stück weit zu strukturieren, dann muss ich mir diese Fähigkeiten aneignen. Das größte Entwicklungspotential liegt dort, wo wir etwas erreichen möchten. Dann haben wir auch die Motivation, das dazuzulernen, was uns fehlt, um unserem Ziel näher zu kommen.

Persönlichkeitstests

Ein guter Persönlichkeitstest gibt Antworten zu den Fragen:

  • Wie reagiere normalerweise?
  • Was brauche ich, um mich wohl zu fühlen?
  • Wie verarbeite ich Stress?
  • Wie gestalte ich Beziehungen zu anderen?
  • Was sind meine inneren Motivatoren (Einfluss, Beziehungspflege, Struktur, Kreativität)?

Die Analyse ist nur die halbe Miete. Wichtig ist, die richtigen Schlüsse aus einem Persönlichkeitstest zu ziehen. Denn jede Eigenschaft hat ihre guten und schlechten Seiten. Wenn ich mich gut selbst motivieren kann, bedeutet dies, dass ich an etwas dranbleibe. Es kann aber auch sein, dass ich Teamwork vernachlässige und eine einsame Kämpferin bin.

Also: Nutzen Sie Persönlichkeitstests für Ihre Persönlichkeitsentwicklung. Sie können mit einer konservativen Haltung herangehen und sagen: Ich ändere mich sowieso nicht, das weiß ich schon alles. Oder mit einer offenen Haltung und sich fragen: Welche meiner Schwächen kann ich liebevoll akzeptieren? Und wo liegt mein Entwicklungspotential?

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