Predigtpreis, Advent und Thema Hölle – was für ein Monat in den PASTORALBLÄTTERN!

Nachwuchspredigtpreis

Mit dem höchst Erfreulichen will ich beginnen. 16 Mitglieder einer großen Jury (einige homiletisch qualifizierte Pfarrerinnen und Pfarrer, eine Prädikantin, eine Pröpstin, zwei Lehrer, eine Kirchenälteste, ein Gemeindediakon, der Leiter einer Einrichtung, zwei Organisten, ein Gemeindeglied „ohne Funktion“ … und der Schriftleiter) hatte ich gebeten, die eingegangenen acht Predigten eines m. E. durchaus verheißungsvollen „Nachwuchses“ zu beurteilen und drei Gewinner unseres im Dezember 2019 ausgelobten „Nachwuchspredigtpreises“ zu ermitteln.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen gut verteilt aus dem Osten und Westen, dem Süden und Norden der EKD. Zwei sind männlich, sechs sind weiblich. Und alle haben Mut bewiesen!
Bei der Besetzung der „Jury“ war mir ein möglichst breites Spektrum an hauptamtlichen, nebenamtlichen Mitarbeitern und an regelmäßigen Gottesdienstbesuchern (deshalb Organisten, Gottesdienstbesucherin) wichtig. Schon deshalb verbot sich eine vorgegebene Klassifizierung. Sie wäre Ausdruck einer homiletischen „Schule“, gar einer theologischen „Richtung“ gewesen. Nein, ich habe ein buntes Gottesdienstpublikum gewählt, allerdings mit ein paar Pfarrerinnen/Pfarrern mehr als üblich. Die „Juroren“ sollten möglichst offen schreiben, was ihnen beim Lesen – Hören war ja nicht möglich – auf- und eingefallen ist.

Hier nun die Preisträgerinnen:

1. Preisträgerin:
250,– Euro, 1 Jahr kostenlos Jahres-Abo Pastoralblätter
Vikarin Claudia Erfeld, Neckarauer Waldweg 20,
68199 Mannheim,

2. Preisträgerin:
150,– Euro, 1 Jahr kostenlos Jahres-Abo Pastoralblätter
Pfarrerin im Probedienst Nele Kaiser, Hagener Straße 400, 58285 Gevelsberg, Nele.Kaiser@kk-ekvw.de

3. Preisträgerin:
100,– Euro, 1 Jahr kostenlos Jahres-Abo Pastoralblätter
Vikarin Marei Glüer, Kirchstraße 2, 23992 Neukloster, marei.glueer@elkm.de

Es waren sehr gute Predigten dabei. Die Preise sind hochverdient – und das „Rennen“ war sehr eng. Die Meinungen der Juroren waren durchaus nicht einheitlich, und doch waren die ersten vier Predigten sehr nahe beieinander. Ich hoffe, wir begegnen diesen drei jungen Kolleginnen und dem Kollegen, der den undankbaren vierten Platz belegte, gelegentlich wieder als Autorinnen und als Autor.
Die Predigt der ersten Preisträgerin Claudia Erfeld finden Sie in diesem Heft unter der Rubrik „Besondere Gottesdienste“. Es ist eine weitere, sehr gute Predigt zum 1. Advent.

 Die PASTORALBLÄTTER werden nach den erfreulichen Erfahrungen mit dem „Predigtnachwuchspreis“ 2021 einen „Predigtpreis für Prädikantinnen und Prädikanten“ ausloben. Der vorgegebene Sonntag ist der 6. Sonntag nach Trinitatis mit dem thematischen Schwerpunkt „Taufe“. Predigttext ist der „Missionsbefehl“ aus Matthäus 28,16–20. Spätester Abgabetermin ist der 15.2.2021. Leider sind natürlich die schon als Autorinnen und Autoren der PASTORALBLÄTTER aktiven Prädikantinnen und Prädikanten von der Teilnahme ausgeschlossen. Eine ausführlichere Ausschreibung folgt in der Dezember-Ausgabe.

„Hölle“ als Thema?

Schon in der Januar-Ausgabe begegnete mir das Thema im Beitrag eines Kollegen. Er hatte Martin Luther aus einem Brief an Philipp Melanchthon zitiert: „Ich bin mehr als die ganze Woche so im Tod und in der Hölle hin- und hergeworfen worden, dass ich jetzt noch am ganzen Körper mitgenommen bin und an allen Gliedern zittere. Ich habe Christus ganz verloren und wurde von den Fluten und Stürmen der Verzweiflung und der Gotteslästerung geschüttelt. Aber von den Gebeten der Freunde bewegt, hat Gott begonnen, sich meiner zu erbarmen, und meine Seele aus der tiefsten Hölle herausgerissen. Lass auch du nicht ab, für mich zu beten, wie auch ich es für dich tue. Dein Martin Luther.“
Und dann kam Corona bzw. Covid-19. Die „Hölle“ wurde aktuell beim Blick in die Krankenhäuser in Oberitalien, dann in New York …
Unser Land wurde durch umsichtige politische Entscheidungen, eine meist vernunftgeleitete und unaufgeregte Bevölkerung (sieht man von den anfangs gehorteten Teigwaren und Klopapierrollen einmal ab) von solchen Höllen verschont. Manche reden von Glück, andere von Bewahrung.
Für manche wurde der Lockdown zur Hölle: Kleinste Wohnungen ohne Balkon, mehrere Kinder, deren Schulen und Kitas geschlossen blieben, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Besuchsverbote im Krankenhaus oder im Pflegeheim … – die Radikalität der Umstellungen wurde selbst für Nicht-Infizierte und nicht zu den Risikogruppen Gehörende zur großen Belastung.

Advent

Schließlich beginnt mit dem 1. Advent das neue Kirchenjahr.
Das eine Licht am Adventskranz ist noch schwach. Vielleicht sind die Erinnerungen an ein schwieriges Jahr noch zu präsent. Vielleicht hat gar „die zweite Welle“ uns nach den Ferienmonaten schon erreicht. Jedenfalls wird es wohl ein nachdenklicher Advent sein.
Ich wünsche den Leserinnen und Lesern der PASTORALBLÄTTER trotz aller Bedenken und Einschränkungen einen gesegneten Advent und ebenso gesegnete Dienste an den „noch dunklen Sonntagen“ im November.

Gerhard Engelsberger
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