Kleinstkinder experimentieren mit MagnetenAnziehungskraft

Wenn sich Dinge wie von Geisterhand anziehen oder abstoßen, dann ist Magnetismus im Spiel. Die unsichtbare Kraft übt eine große Faszination auf Kinder aus und spornt sie an, dem rätselhaften Phänomen auf den Grund zu gehen.

Der Stab kann stehen!“ Maximilian bemerkt zufällig, dass der längliche Magnetbaustein an der Schreibtischunterlage im Büro haftet und aufrecht darauf stehen bleibt. Das fasziniert ihn. Er äußert den Wunsch, die Unterlage mit ins Spielzimmer zu nehmen. Damit weckt er das Interesse der anderen Kinder – gemeinsam experimentieren sie mit der Schreibunterlage und den Magnetbausteinen. Der Metallkern der Unterlage macht es möglich, mit den Bausteinen in die Höhe zu bauen. Diese neue Dimension gefällt den Kindern. Sie beginnen, kreative Figuren zu entwerfen.

Die unsichtbare Kraft

Schon früh machen Kinder erste Erfahrungen mit Magnetismus. Sei es der Verschluss von Mamas Handtasche oder der Magnet am Kühlschrank. Allerdings lässt sich Magnetismus nicht so leicht erforschen, denn man kann ihn weder direkt sehen noch schmecken, riechen, fühlen oder hören. Lediglich die Wirkung des Magnetismus auf andere Objekte lässt sich beobachten und spüren. Diese unsichtbaren Anziehungs- und Abstoßungskräfte von Magneten haben für Kinder einen hohen Aufforderungscharakter. Deshalb gehören magnetische Spielmaterialien heute sehr häufig zur Ausstattung von Kitas und Tagespflegeeinrichtungen. In der Auseinandersetzung mit diesen Materialien können Kinder die magnetische Kraft erforschen und spielerisch naturwissenschaftliches Wissen konstruieren.

Auf magnetischer Suche

Mit einem Magneten können die Kinder in der Einrichtung auf die Suche nach Gegenständen gehen, die mit diesem in Wechselwirkung treten. Dabei machen sie die Beobachtung, dass es Gegenstände gibt, die auf den Magneten reagieren – von ihm angezogen oder abgestoßen werden –, und solche, die keinerlei Reaktion zeigen. Auch wenn unter Dreijährige noch nicht zwischen metallen und nicht-metallen unterscheiden können, bekommen sie doch ein Gespür für dieses Material: Die meisten Gegenstände, die auf den Magneten reagieren, sind glatt, kühl, grau, hart und evtl. auch schwer.  BOX

Faszination Magnetismus

Schon früh stellen Kinder Theorien über die Welt auf und verfügen über Kompetenzen, um diese Theorien zu überprüfen. So kennen bereits Säuglinge die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung. Zunächst differenzieren Kinder zwischen Lebewesen und unbe- lebten Dingen und entwickeln schon im ersten Lebensjahr unterschiedliche Erwartungen an das Verhalten von belebten und unbelebten Dingen: Damit ein Bauklotz sich bewegt (Wirkung), muss das Kind ihn berühren und in Bewegung versetzen (Ursache). Aus diesem Grund übt der Magnetismus eine große Faszination auf Kinder aus, denn er stellt ihr bisher erworbenes Wissen über das Ursache- Wirkung-Prinzip infrage bzw. scheint es gar zu widerlegen: So reagieren sie erstaunt und verwundert, wenn sich aufgrund von Magnetismus unbelebte Dinge ohne Berührung von selbst bewegen. ENDE Stellen Sie gemeinsam eine Materialbox zusammen, anhand derer die Kinder das Phänomen Magnetismus weiter erforschen können. In dieser Box haben sowohl unterschiedliche magnetische als auch metallene Gegenstände ihren Platz, z. B.:

  • Magnetbausteine in verschiedenen Größen und Formen
  • Hufeisenmagnete
  • Magnetstäbe und Magnetkugeln
  • Magnettafeln und Metalltabletts
  • Büroklammern in verschiedenen Größen, Metallschälchen, Töpfe, Kaffeelöffel, Konservendosen, Deckel von Einmachgläsern usw.

Anziehen und abstoßen

Anton hält einen Magnetstab in der Hand, auf dem eine Metallkugel liegt. Als er den Stab umdreht, bleibt die Kugel am Stab haften. Das überrascht Anton sehr. Er hat erwartet, dass die Kugel hinunterfällt. Er beginnt den Stab zu schütteln, aber die Kugel haftet weiter hartnäckig am Magnetstab.
Beim Spiel mit Magneten können die Kinder unterschiedliche interessante Phänomene beobachten: Halten sie einen Magneten an einen metallenen Gegenstand, bewegt sich dieser ohne ihr direktes Zutun. Mal wackelt er nur leicht, mal schnappt er plötzlich am Magneten fest. Um die Gegenstände wieder auseinanderzubekommen, müssen die Kinder Kraft aufwenden. Es kann auch vorkommen, dass ein Gegenstand sich vom Magneten wegbewegt – versuchen die Kinder dennoch, beides aneinanderzudrücken, stoßen sie dabei auf einen großen unsichtbaren Widerstand:
Leonard spielt mit der Holzeisenbahn. Die Waggons werden durch Magnete zusammengehalten. Jedoch hat er auch die Entdeckung gemacht: „Wenn ich den Waggon umdrehe, passt es nicht, dann geht er weg!“
Erfahrungen wie diese werfen bei den Kindern viele Fragen auf: „Wie geht das? Was passiert da?“ Indem die Kinder ihre Experimente mehrfach wiederholen, versuchen sie herauszufinden, ob sich die Materialien immer gleich verhalten, und daraus Gesetzmäßigkeiten abzuleiten, die das beobachtete Phänomen erklären.
Halten Sie die Fragen, Ideen und Hypothesen der Kinder schriftlich fest, um ihre Lernprozesse zu dokumentieren und daraus weiterführende Impulse abzuleiten.
Schnell werden die Kinder herausfinden, dass sie mithilfe von Magneten auch Gegenstände transportieren können. Auf diese Art und Weise lassen sich kleinere Metallgegenstände wie z. B. Büroklammern mit einem starken Magneten wieder in die Materialbox befördern – noch nie hat Aufräumen solchen Spaß gemacht!  

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