Blick zurück

Der Wochenrückblick.

Mitunter läuft die Zeit rückwärts. Dinge, die schon entwickelt waren, weichen wieder zurück. Nichts bleibt kampflos für immer, bewahren heißt oft auch aktiv verteidigen. So geht es mit Staatsformen wie der Demokratie. So geht es mit Lebensweisen wie dem Säkularismus. Im alten Konstantinopel, heute Istanbul, ist eine weitere alte Kirche zur Moschee umgeweiht worden, nachdem sie unter Atatürk zum Museum geworden war. In Sankt Salvator in Chora werden nun die meisterhaften byzantinischen Fresken von eigens angefertigten roten Teppichen abgedeckt, damit die neuen Beter vom Anblick nicht gestört werden. Was sonst noch geschah:

1 | Jerusalem. Wie jedes Jahr zum orthodoxen Ostertermin hat sich in der Grabeskirche in Jerusalem das sogenannte Feuerwunder ereignet. Das Feuer entzündet sich demnach an diesem Termin von selbst an der Stätte der Grablegung. Dann wird es an alle Gläubigen in der Stadt weitergereicht. In den ersten 33 Minuten soll es keine Verbrennungen verursachen. Am katholischen Ostertermin findet kein Feuerwunder statt.

2 | Moskau. Just diesen orthodoxen Ostertermin hat der russische Patriarch Kyrill genutzt, um zum „Gebet für die russische Armee“ aufzurufen, nachdem er vor einigen Wochen verkündet hatte, diese befinde sich in einem „heiligen Krieg gegen den satanischen Westen“. Anwesend war auch der verantwortliche Auslöser dieses Krieges, der russische Staatspräsident Wladimir Putin. Beide tauschten am Ende des Gottesdienstes Ostergeschenke aus.

3 | Deutschland. Vertreter aller Parteien haben den Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden scharf verurteilt. Der Kommunalpolitiker war von Unbekannten krankenhausreif geprügelt worden. Ein 17-Jähriger stellte sich. In der Stadt kamen mehr als 3000 Menschen zusammen, um gegen politische Gewalt zu demonstrieren. Angriffe gegen Parteivertreter nehmen seit Jahren zu.

4 | Paris. Der chinesische Herrscher Xi Jinping befindet sich auf einer Reise durch Europa. Erste Station der Reise ist Frankreich, wo Präsident Emmanuel Macron am Montag ein Staatsbankett für den Gast ausrichtete. Doch die Harmonie trügt. In Europa gilt China mittlerweile als „systemischer Rivale“. Zuletzt hatten Fälle chinesischer Spionage für Aufsehen gesorgt. Xi besucht auch die für ihn angenehmeren Ziele Serbien und Ungarn.

5 | Gaza. Die israelische Armee hat damit begonnen, die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zu evakuieren. Das Militär rief die Einwohner dazu auf, sich in das einige Kilometer nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Die Evakuierung solle mehrere Wochen dauern. Zudem sei medizinisches Gerät in den Gazastreifen gebracht worden. Damit wird eine Offensive gegen die in der Stadt verbleibenden Hamas-Terroristen wahrscheinlicher. Der von der Hamas unlängst beschossene Grenzübergang Kerem Shalom bleibt weiterhin geschlossen.

6 | Botswana. Der Bischof der Stadt Francistown in Botswana, Anthony Pascal, ist bei einer Messe plötzlich zusammengebrichen und kurz danach im Krankenhaus verstorben. Laut Diözese komme der Tod des 73-Jährigen „völlig überraschend“. Der vor allem für seinen Einsatz für Flüchtlinge bekannte Steyler Missionar habe sich bei bester Gesundheit befunden.

7 | Deutschland. Am 8. Mai vor 70 Jahren übertrug das deutsche Fernsehen erstmals das Wort zum Sonntag. Durch einen Kabelbruch wurde das erste ausgestrahlte „Wort“ 1954 nicht wie vorgesehen von einem katholischen Geistlichen gesprochen, sondern eine Woche später von dem evangelischen Pfarrer Walter Dittmann.Seitdem wurden mehr als 3600 Folgen mit 315 Sprecherinnen und Sprechern ausgestrahlt.

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